Rücken und Wirbelsäule
Die Wirbelsäule – unser Rückgrat: Sie ist die zentrale Stütze unseres Körpers, aber auch einer der häufigsten Ausgangspunkte für chronische Schmerzen.
Langes Sitzen, wenig Bewegung, eine schlechte Haltung – all das belastet unseren Rücken im Alltag und kann zu Schmerzen und Erkrankungen führen. Hier können Orthopäden und Unfallchirurgen helfen und ihren Patientinnen und Patienten den Rücken stärken: durch eine persönliche Beratung, die den körperlichen, aber auch psychosozialen Ursachen der Schmerzen auf den Grund geht, und durch konservative sowie wenn nötig operative Behandlungsmöglichkeiten.
- Bandscheibenvorfall
Der degenerativ bedingte Bandscheibenvorfall ist ein häufiges Krankheitsbild des mittleren Alters und ist mit Rücken-Bein-Schmerzen, Sensibilitätsstörungen und gelegentlich mit Muskelschwächen verbunden.
- Craniomandibuläre Dysfunktion
Eine Funktionsstörung des Kiefergelenks oder craniomandibuläre Dysfunktion (CMD, Cranio = Kopf / Schädel, Mandibula = Unterkiefer, Dysfunktion = Fehlfunktion) ist eine sehr komplexe Erkrankung, die den gesamten Körper betreffen kann. Die Ursache liegt in einer Fehlfunktion des Kausystems. Stimmt die Bisslage nicht, passen also Ober- und Unterkiefer nicht perfekt zusammen, hat dies sehr häufig gravierende Auswirkungen auf die Körperstatik und das vegetative Nervensystem.
- Hexenschuss, akute Lumbago
Unter dem Begriff Hexenschuss oder akute Lumbago versteht man ein oft blitzartig einsetzendes Schmerzereignis an der Lendenwirbelsäule. Der Schmerz ist häufig so stark, dass die Patienten bewegungsunfähig sind.
- ISG-Syndrom (Iliosakralgelenk)
Das ISG ist ein Gelenk (Iliosacralgelenk) zwischen dem Becken und dem Kreuzbein. Blockierungen, Bandschwächen, aber auch verschleißbedingte, also degenerative Erkrankungen (zum Beispiel Arthrose) und entzündlich-rheumatische Erkrankungen (zum Beispiel Morbus Bechterew) führen zu lokalen Schmerzen über dem Gelenk (im unteren Rücken). Die Beschwerden können aber häufig auch aufgrund der angrenzenden Muskel- und Nervenstrukturen in die Leiste oder das gesamte Bein ausstrahlen.
- Knochenbrüche bei Osteoporose
Knochenbrüche bei bestehender Osteoporose sind häufig und erfordern spezielle Therapiestrategien. Betroffen sind dabei vor allem die Wirbelsäule, die Hüfte, der Oberarm und das Handgelenk. Die Therapie gestaltet sich hierbei vielfältig und muss immer individuell auf den Patienten abgestimmt werden.
- Lumbale Spinalkanalstenose
Die degenerativ bedingte lumbale Spinalkanalstenose ist eine sehr häufige Erkrankung des älteren Menschen, bei der es zu einer Einengung des Wirbelkanals im Bereich der Lendenwirbelsäule kommt. Sie führt zum Teil zu einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität durch in die Beine ziehende Schmerzen und Schweregefühle, auch Rückenschmerzen treten auf. Sind konservative Maßnahmen nicht mehr erfolgreich, stellt die operative Dekompression eine der erfolgreichsten Operationen der Orthopädie dar.
- Morbus Bechterew
Die axiale Spondyloarthritis, im deutschsprachigen Raum meist unter dem Synonym „Morbus Bechterew“ bekannt, ist eine entzündlich-rheumatische Erkrankung. Sie zeichnet sich meist durch einen entzündlichen Rückenschmerz bei jüngeren Patienten in der zweiten Nachthälfte aus. Die Ursache dieser Erkrankung ist nicht eindeutig geklärt. Eine erbliche Veranlagung ist wahrscheinlich, da etwa 90 Prozent der Erkrankten das Erbmerkmal HLA-B27 in sich tragen.
- Morbus Scheuermann
Der Morbus Scheuermann ist eine häufige Wirbelsäulenerkrankung. Bedingt durch Wachstumsstörungen einzelner Wirbelsäulenabschnitte kommt es dabei zu einer Rundrückenbildung, die sich häufig bei Jungen in der Pubertät erstmalig zeigt. Die Therapie richtet sich nach dem Alter der Patienten, dem Ausmaß des Rundrückens und den begleitenden Schmerzen.
- Neuropathischer Schmerz
Beim neuropathischen Schmerz ist der Nerv nicht bloß das „Kabel“ für die Weiterleitung eines elektrischen Impulses, welcher im Gehirn als Schmerz wahrgenommen wird, sondern ist selbst das gestörte Organ, welches den Schmerz verursacht. Der Schmerzcharakter unterscheidet sich deutlich vom normalen Schmerz zum Beispiel aufgrund von Verletzungen. Typisch sind Kribbeln, Brennen und andere Missempfindungen.
- Osteochondrose
Im Rahmen der sogenannten Osteochondrose kommt es zum Verschleiß und zur Schädigung (Degeneration) der Bandscheiben, die in der Folge einen spezifischen Rückenschmerz erzeugen. Im Verlauf der Degeneration werden auch die an die Bandscheiben angrenzenden Knochen- und Knorpelstrukturen geschädigt, was ebenfalls zu Schmerzen im Rücken führen kann.
- Piriformis-Syndrom
Das Piriformis-Syndrom ist eine muskuläre Fehlspannung eines Gesäßmuskels (Musculus piriformis), welches zu lokalen Muskelschmerzen führen kann, aber auch die in direkter Nachbarschaft verlaufenden Nerven komprimieren, das heißt drücken oder quetschen kann, wie zum Beispiel den Ischiasnerv. Dies kann zu ausstrahlenden Schmerzen in den Versorgungsgebieten dieser Nerven führen (Gesäß und Bein).
- Skoliosen / Kyphosen
Bei Skoliosen und Kyphosen handelt es sich um Fehlstellungen der Wirbelsäule (Deformitäten), die in der Regel mit Rückenschmerzen einhergehen. Ist bei den meisten Kyphosen nur eine Ebene von der Deformität betroffen (krankhafte Krümmung der Wirbelsäule in Seitenansicht: Rundrückenbildung), liegt bei den meisten Skoliosen eine dreidimensionale Problematik vor (krankhafte Rotation sowie Krümmung der Wirbelsäule in Seiten- und Frontalansicht). Zahlreiche Grunderkrankungen können zu den verschiedenen Formen der Skoliosen und Kyphosen führen, sodass es sich nicht um ein einheitliches Problem handelt.
- Spezifischer Rückenschmerz
Bei spezifischen Rückenschmerzen handelt es sich um Schmerzen im Bereich des Rückens, bei denen mit hoher Wahrscheinlichkeit eine spezifische zu behandelnde Ursache zu erkennen ist. Zahlreiche verschiedene Ursachen besitzen das Potenzial zur Auslösung spezifischer Schmerzen. Demgegenüber sind unspezifische Rückenschmerzen solche, bei denen keine klare Ursache der Schmerzen ausfindig zu machen ist.
- Unspezifischer Rückenschmerz
Unspezifische Rückenschmerzen sind solche Rückenschmerzen, bei denen keine eindeutigen Hinweise auf eine spezifische Ursache gefunden worden sind. Sie sind häufig von begrenzter Dauer und klingen von allein wieder ab. Demgegenüber finden sich bei spezifischen Rückenschmerzen Ursachen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit für die Schmerzen verantwortlich sind und die gezielt behandelt werden können, wie zum Beispiel ein Bandscheibenvorfall oder eine Fraktur.
- Wirbelgelenkarthrose
Kommt es im Laufe des Lebens zum Verschleiß der Wirbelsäule und der Bandscheiben, so sind von diesem Verschleiß auch die kleinen Wirbelgelenke betroffen. Es entsteht eine sogenannte Facettengelenksarthrose oder Spondylarthrose. Diese kann einen typischen Arthroseschmerz erzeugen und damit zu spezifischen Rückenschmerzen führen.