Schmerzfreie Hüfte: Konservative Therapie

In der Serie "Schmerzfreie Hüfte" zeigt Ihnen Prof. Dr. med. Hanno Steckel (Orthopäde und Unfallchirurg) Optionen und Therapien auf, die auch bei bereits geschädigtem Hüftgelenk Lebensqualität und Schmerzfreiheit bringen können. Heute bekommen Sie einen kleinen Einblick in die konservative Therapie.
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Die konservative Therapie sieht bei Hüftproblemen sowohl Physiotherapie als auch Hilfsmittel, Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel vor.

Physiotherapie

Die Physiotherapie bezeichnet die Behandlung des Körpers mit der äußerlichen Anwendung von Heilmitteln und Bewegungstherapie.

Unter dem Begriff Physiotherapie fallen die einzelnen Teilbereiche wie Krankengymnastik, manuelle Therapie, physikalische Therapie und Ergotherapie.

Ergotherapie

Bei der Ergotherapie lernen Patienten unter anderem, wie bestimmte Gelenkeinschränkungen im Alltag und bei der Arbeit mit kleinen Tricks oder Hilfsmitteln kompensiert werden können. Hierbei dienen spezifische Aktivitäten, Umweltanpassung und Beratung dazu, dem Menschen Handlungsfähigkeit im Alltag, gesellschaftliche Teilhabe und eine Verbesserung seiner Lebensqualität zu ermöglichen. Das kann von der Anpassung der Wohnsituation bis zur Optimierung des Arbeitsplatzes gehen. Bei einem geschädigten Hüftgelenk hilft oft eine Erhöhung des Toilettensitzes. Auch eine Greifzange mit langem Griff kann beim Anziehen von Strümpfen oder Schuhen helfen. Das Wesentliche dieser Maßnahmen besteht darin, die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. Dies kann im Einzelfall auch die Gangschulung beinhalten, um bei eingeschränkter Gelenkfunktion dennoch das Treppensteigen zu bewältigen. Ergotherapie lässt sich per Rezept verschreiben und ist insbesondere bei fortgeschrittenen Fällen eine große Hilfestellung.

Hilfsmittel helfen doch

Unter orthopädischen Hilfsmitteln verstehen wir Einlagen, Schuhzurichtungen, Maßschuhe, Gehhilfen, Greifzangen sowie Bandagen und Orthesen.

Orthopädische Hilfsmittel sind die kleinen praktischen Helfer im Alltag, die ohne viel Aufwand dazu beitragen, das tägliche Leben mit "angeschlagener" Hüfte besser führen zu können. Die meisten Hilfsmittel gibt es auf Rezept, sodass hier noch nicht mal in das eigene Portemonnaie gegriffen werden muss. Im Zweifelsfall ist eine Beratung in einem orthopädischen Fachgeschäft, auch Sanitätshaus genannt, immer sinnvoll, um sich über die verschiedenen Optionen informieren zu lassen.

Medikamente

Es gibt eine Vielzahl von Medikamenten, welche in der Behandlung der Arthrose sinnvoll sind und auch über einen längeren Zeitraum zum Einsatz kommen können.

Salben und Gele

Am Anfang stehen Präparate, die lokal als Salbe oder Creme direkt auf das Hüftgelenk aufgetragen werden können. Das Hüftgelenk liegt unter einem größeren Weichteilmantel als das Kniegelenk und ist daher mit einem lokal aufzutragenden Präparat schwerer zu erreichen. Jedoch kann man sagen, dass die Salbenapplikation ein risikoarmer Einstieg in die medikamentöse Behandlung von Hüftbeschwerden ist und daher von mir klar befürwortet wird.

Tabletten und Tropfen

Meistens haben die Patienten im Vorfeld der ärztlichen Behandlung bereits selbst mit Medikamenten herumlaboriert, die sie rezeptfrei aus der Apotheke bekommen haben. Ein Drittel der Präparate, die über den Apothekentisch gehen, sind rezeptfrei, und Schmerzmittel sind dabei die Nummer eins.

Nahrungsergänzungsmittel

Einleitend muss natürlich betont werden, dass Nahrungsergänzungsmittel sich in eine gesunde und ausgewogene Ernährung einfügen müssen. Wenn die Ernährung aus Pommes und Cola besteht, braucht man sich über Nahrungsergänzung sicherlich noch keine Gedanken zu machen. Nahrungsergänzung ist also quasi das Feintuning einer guten Lebensführung.

Die wichtigsten Nahrungsergänzungspräparate bei einer Arthrose sind Chondroitine und Glucosamine. Beide Präparate werden in Tabletten- oder Pulverform eingenommen. Chondroitine und Glucosamine stellen einen Bestandteil des menschlichen Knorpels dar, der im Rahmen einer Arthrose untergeht. Sie sollen den Krankheitsverlauf verlangsamen, den Knorpelabbau reduzieren und eine Schmerzreduzierung herbeiführen. Insgesamt ist die wissenschaftliche Studienlage unbefriedigend und die Fachgesellschaften stehen den Nahrungsergänzungspräparaten mehrheitlich kritisch gegenüber.

Eine genaue Übersicht und ausführliche Erklärung der konservativen Therapie bei Hüftproblemen finden Sie in dem Buch "Schmerzfreie Hüfte" von Prof. Dr. med. Hanno Steckel.

Informationen zum Buch

Schmerzfreie Hüfte, ISBN 9783432115238; 19,99 EUR (D), 20,60 EUR (A); 164 S., 85 Abb., Broschiert (KB); Text: Prof. Dr. Hanno Steckel

Der nächste Teil der Serie:

  • Operationen

Ärzte mit Spezialisierung auf Hüftgelenk und Oberschenkel und Konservative Therapie in der Umgebung von Ashburn

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