Schmerzfreie Hüfte: Erkrankung des Hüftgelenks

In der Serie "Schmerzfreie Hüfte" zeigt Ihnen Prof. Dr. med. Hanno Steckel (Orthopäde und Unfallchirurg) Optionen und Therapien auf, die auch bei bereits geschädigtem Hüftgelenk Lebensqualität und Schmerzfreiheit bringen können. Sie bekommen auch wertvolle Informationen zur konservativen und operativen Behandlung eines Hüftgelenks.
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Es gibt eine große Zahl unterschiedlicher Erkrankungen, die zu Beschwerden im Hüftbereich führen können. Einige werden im Folgenden vorgestellt.

In Deutschland gibt es mit der U3-Vorsorgeuntersuchung in der 4.–5. Lebenswoche eine eingehende Untersuchung der Neugeborenen. Mithilfe von klinischen Tests und mit Ultraschall wird geprüft, ob eine gut ausgebildete Hüftgelenksituation vorliegt. Unterschiedlich lange Beine, eine Asymmetrie der Gesäßfalten und ein Klicken und Schnappen bei der Bewegungsprüfung des Gelenks sind klinische Zeichen für ein nicht ausgereiftes Gelenk.

Ist das Gelenk nicht gut entwickelt, so wird zum Beispiel mit einer Spreizhose dafür gesorgt, dass das Hüftgelenk nachreifen kann, um einer Dysplasie (Fehlbildung) des Gelenks vorzubeugen. Damit kommt dem Hüftgelenk eine Sondersituation zu: Kein anderes Gelenk wird bereits so früh eingehend untersucht und behandelt.

Während sich unsere Artverwandten, die Schimpansen, noch immer auf allen Vieren bewegen, hat sich der Mensch vor ungefähr sechs Millionen Jahren aufgerichtet. Die Zweibeinigkeit gilt als eines der Hauptmerkmale des modernen Menschen. Die Hände wurden frei für das Greifen und Arbeiten und dienten nicht mehr der Fortbewegung. Durch den aufrechten Gang hat der Mensch sich zum vielseitigsten Lebewesen auf Erden entwickelt.

Der Mensch legt um die 50 Millionen Schritte im Leben zurück, das entspricht ungefähr 40 000 Kilometern und damit einer Wanderung um den Erdball. Richtig ist aber auch, dass durch den aufrechten Gang Kräfte auf unseren Körper einwirken, die wir – trotz aller vorgenommenen Umbaumaßnahmen – nicht immer perfekt kompensieren können. Das Hüftgelenk ist eines der meistbeanspruchten Gelenke des menschlichen Körpers und damit anfällig für Verschleiß und andere Erkrankungen.

Es gibt eine Vielzahl von Erkrankungen, die unser Hüftgelenk befallen können:

Die Hüftdysplasie stellen wir im folgenen genauer vor.

Hüftdysplasie

Die Hüftdysplasie wurde zuvor schon bei der U3-Vorsorgeuntersuchung und dem Hüftultraschall erwähnt. Sie bezeichnet eine fehlangelegte und nicht ausgereifte Hüftsituation, bei der die Pfanne zu steil und der Hüftkopf nicht tief genug im Gelenk steht. Klinisch können unterschiedlich lange Beine eine Asymmetrie der Gesäßfalten und ein Klicken und Schnappen bei der Bewegungsprüfung des Gelenks auffallen, müssen aber nicht zwangsläufig vorhanden sein.

Durch das flächendeckende Neugeborenen-Screening in Deutschland ist die Hüftdysplasie hierzulande sehr selten geworden. Risikofaktoren für eine Hüftdysplasie sind weibliches Geschlecht, eine Beckenendlage bei der Geburt, Zwillingsschwangerschaften und eine familiäre Vorbelastung.

Unbehandelt führt diese Erkrankung zu einem vorzeitigen Verschleiß, das heißt Arthrose des Hüftgelenks. Durch die geringere Kontaktfläche ist die Druckbelastung so groß, dass der Knorpel schneller abgerieben wird. Die Analogie ist der Pfennigabsatz, der sich durch die kleinere Fläche schneller abnutzt als ein breiter Absatz. Reicht eine Spreizhosenbehandlung nicht aus, wird die Stellung des Hüftgelenks operativ korrigiert.

Eine Ausführliche Erklärung weiterer Erkrankungen des Hüftgelenks sowie Informationen und Alternativen zur Hüftgelenks-OP und ein wertvolles Übungsprogramm finden Sie in dem Buch "Schmerzfreie Hüfte" von Prof. Dr. med. Hanno Steckel.

Informationen zum Buch

Schmerzfreie Hüfte, ISBN 9783432115238; 19,99 EUR (D), 20,60 EUR (A); 164 S., 85 Abb., Broschiert (KB); Text: Prof. Dr. Hanno Steckel

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