Plädoyer für neue Behandlungskonzepte bei Rückenschmerzen

Jeder dritte Deutsche leidet unter Rückenschmerzen, und 80 Prozent aller Bundesbürger haben irgendwann im Leben ihr Kreuz mit dem Kreuz.
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Auch an der Orthopädischen Universitätsklinik Bad Abbach stieg die Zahl der Wirbelsäulenpatienten in der Hochschulambulanz im vergangenen Jahr auf 2047 - der höchste Wert in der Geschichte des Asklepios-Klinikums vor den Toren Regensburgs. Gleichzeitig wuchs und wächst aber offensichtlich die Skepsis der Patienten, sich wegen ihrer Rückenbeschwerden schnell operieren zu lassen: "Ein Drittel aller Patienten in der Ambulanz kamen, um sich vor einer geplanten Operation von uns eine Zweitmeinung einzuholen. Bei nahezu 70 Prozent dieser Patienten konnten wir statt einer Operation eine konservative Therapie empfehlen", sagt Professor Dr. Joachim Grifka, Direktor der Orthopädischen Uni-Klinik.

Prof. Grifka hat den bevorstehenden Tag der Rückengesundheit am 15. März zum Anlass genommen, neue, wirksame Alternativen zu chirurgischen Eingriffen im Rückenbereich aufzuzeigen. Im Mittelpunkt: die multimodale Schmerztherapie - eine Kombination aus gezielten Injektionen, Wärmeanwendung, Elektrotherapie, Bewegungsbad, speziellem Muskeltraining und Verhaltenskorrekturen sowie Maßnahmen der Schmerzbewältigung. Nach Erfahrung der Bad Abbacher Wirbelsäulenspezialisten hilft die Kombi-Therapie auch bei sonst als operationsbedürftig eingestuften Beschwerden, wie Bandscheibenvorfällen, Wirbelkanaleinengung (Spinalkanalstenose) oder Facettensyndrom. "In 80 Prozent der Fälle können mit unserem konservativen Therapiekonzept erfolgreich Operationen vermieden werden", schätzt Professor Grifka. Der Klinikchef rät deshalb grundsätzlich vor geplanten chirurgischen Eingriffen: "Die Einholung einer Zweitmeinung kann Patienten vor einer Fehlentscheidung schützen".

Das Wirbelsäulenzentrum in der Orthopädischen Universitätsklinik Bad Abbach gilt seit Eröffnung 2017 auf dem Gebiet der multimodalen Schmerztherapie als deutschlandweites Modellprojekt. Die wichtigsten Vorteile der multimodalen Behandlung für die Patienten: viel genauere Diagnosen, individuell maßgeschneiderte Therapien und vor allem die Vermeidung von Überbehandlung oder eben überflüssigen Operationen.

Professor Dr. Joachim Grifka, Direktor der Orthopädischen Universitätsklinik Bad Abbach plädiert für neue Behandlungskonzepte bei der Behandlung von Rückenschmerzen. Foto: Asklepios Klinikum Bad Abbach

Basis für eine erfolgreiche multimodale Behandlung von Rückenschmerzen ist allerdings ein vernetztes Team von ärztlichen Spezialisten aus dem Bereich Orthopädie bis hin zur Schmerztherapie, Sportmedizin, physikalischer Therapie und Rehabilitation. Das "Alles unter einem Dach"-Prinzip bei der Behandlung von Rückenschmerzen erspart den Patienten dann aber auch viele Wege und Wartezeiten. "Ich kenne deutschlandweit keine andere Einrichtung, die eine vergleichbare Ausstattung mit Spezialisten dieser verschiedenen Fachdisziplinen besitzt und ein so umfassendes, breites Diagnostik- und Behandlungsspektrum erreicht", resümiert Professor Joachim Grifka.

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