Rückenschmerzen im Griff – Teil1: Fakten über Beschwerden

In dieser 3-teiligen Orthinform-Serie erhalten Sie wichtige Informationen zum Thema Rückenschmerzen. Verstehen Sie, was hinter den Schmerzen steckt und wie sie entstehen. Je besser Sie Ihren Schmerz und seine Ursache verstehen, desto besser können Sie ihn behandeln.
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Muskuloskelettale Beschwerden und Krankheiten verursachen die höchsten Kosten im Gesundheitswesen in den westlichen Ländern. Insgesamt eine bis drei von fünf Personen leiden an diesen Symptomen.

Es wird geschätzt, dass in den westlichen Ländern nur aufgrund der Rückenbeschwerden Kosten verursacht werden, die 2–3 % des Bruttosozialprodukts betragen. Laut der WHO betragen die Lebensjahre, die mit einer Behinderung aufgrund von Rückenbeschwerden gelebt werden, weltweit ca. 60 Millionen. Das bedeutet: 60 Millionen Menschen sind während eines Jahres aufgrund ihrer Rückenbeschwerden nicht funktionstüchtig.

Die Zahl der Operationen am Bewegungsapparat hat sich seit Beginn der 2000er-Jahre in allen westlichen Ländern verdoppelt. Es gibt jedoch klare wissenschaftliche Hinweise darauf, dass in den meisten Fällen mit Physiotherapie ebenso gute Resultate erziehlt werden können wie mit Operationen.

Medizinische Behandlung bringt kaum Abhilfe

Die Geißel der modernen Zeit ist die Forschung. Je mehr Arztbesuche, diagnostische Tests und Untersuchungen zunehmen, desto mehr Symptome, die zum normalen Leben gehören, wie Rückenschmerzen, werden zu Krankheiten. Die Behandlung kann übertrieben oder unnötig sein. So kann es beispielsweise vorkommen, dass sich Patienten mit Rückenschmerzen unnötigen MRT-Untersuchungen unterziehen und Medikamente erhalten, auch wenn dies gar nicht notwendig ist.

Die Studienlage bezüglich einer medikamentösen Behandlung von muskuloskelettalen Problemen ist eindeutig: Medikamente helfen bei diesen Beschwerden eigentlich nicht.

Im Jahr 2014 wurde in Australien eine große Untersuchung durchgeführt, in der 1500 Testpersonen mit akuten Rückenschmerzen in drei Gruppen eingeteilt wurden: Die 1. Gruppe nahm die Maximaldosis Paracetamol ein, die 2. Gruppe erhielt ein Placebo, die 3. Gruppe durfte frei zwischen beiden Medikationen auswählen. Nach 17 Tagen waren die Rückenschmerzen in allen Gruppen verschwunden und zwischen den Gruppen gab es keine statistisch signifikanten Unterschiede.

Die klinische Untersuchung ist wichtig

Eine klinische Untersuchung ist eine Untersuchung, die von einer medizinischen Fachkraft mit den Händen oder den Augen durchgeführt wird. Die Gliedmaßen des Patienten werden bewegt, der Bewegungsumfang wird getestet, es werden unterschiedlichste Beobachtungen gemacht. Dafür eignen sich funktionelle Tests wie Kontrolle des unteren Rückens, Kontrolle der Halswirbelsäule, Kontrolle der Augenbewegungen sowie viele funktionelle Tests für untere Extremitäten. Mein Team und ich haben eine Reihe von unterschiedlichen Tests für verschiedene Erkrankungen des Bewegungsapparats entwickelt.

Mit den Tests kann festgestellt werden, ob ein Nacken-, Kreuz- oder Rückenschmerz auf einen Funktionsfehler zurückzuführen ist. Die verschiedenen Tests können von allen medizinischen Fachkräften angewandt werden. Indem sie z. B. Haltungsschäden im Rücken erkennen, können Hausärzte ihre Patienten davor bewahren, auf die „schiefe Bahn“ zu geraten. Wichtig ist auch, überhaupt herauszufinden, welche und wie starke Probleme Sie im Alltag wegen des Rückens tatsächlich haben. Das lässt sich am besten mit einem standardisierten und validierten Fragebogen ermitteln.

Weitere wichtige Informationen zum Thema Rückenschmerzen finden Sie in dem Trias Ratgeber „Rückenschmerzen endlich im Griff“ des Autors Prof. Dr. Hannu Luomajoki. Hier erfahren Sie mehr über die Analyse durch Bewegungstests und erhalten ein individuelles Übungsprogramm zur Rückengesundheit.

Informationen zum Buch

Rückenschmerzen endlich im Griff“, ISBN: 9783432117041, Autor: Prof. Dr. Hannu Luomajoki, 128 Seiten, 120 Abbildungen, Preis: 24,99 €

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