Schmerzfrei nach der Rücken-OP: In der Sprechstunde beim Arzt

Rückenschmerzen sind seit Menschengedenken ein leidvolles Thema. Eine Operation ist leider oftmals die letzte Lösung. In der Heilungsphase sollten Sie neben dem rückengerechten Verhalten und regelmäßiger Übungen auch die Symptome und die Nervenfunktionen Ihres Rückens beobachten. In der 7–teiligen Serie „Schmerzfrei nach der Rücken-OP“ erhalten Sie wertvolle Informationen zu diesem Thema.
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In der Sprechstunde beim Arzt

Wer kennt es nicht: Erst stundenlanges Warten im Wartezimmer und dann vom Arzt in wenigen Minuten abgefertigt.

Das Problem dabei ist, dass die Diagnose von Krankheiten nicht immer einfach ist, und dass trotz einer Terminvergabe manche Patienten mehr Zeit benötigen. Das führt zu Unmut bei den Wartenden und zu Stress beim Arzt. Beides ist nicht förderlich für eine gründliche ärztliche Betreuung. Es ist daher hilfreich, wenn Sie sich auf das Arztgespräch schon vorher vorbereiten.

Folgende wichtige Fragen sollten Sie schon vor einer Untersuchung klären:

  • Seit wann bestehen die Schmerzen und wie oft treten sie auf?
  • Traten die Beschwerden allmählich oder plötzlich (z. B. beim Anheben einer Last) auf?
  • Unter welchen Bedingungen und wann sind die Schmerzen verschlimmert
  • Wo sind die Schmerzen genau lokalisiert (welche Wirbelkörperhöhe, im Kreuzbein, in der Iliosakralfuge, in der Gesäßregion, im Oberschenkel, in der Leiste, im Nierenbereich usw.)?
  • Strahlen die Schmerzen aus, wenn ja, wohin ganz genau
  • Sind Taubheitsgefühle vorhanden, wenn ja: wo genau?
  • Sind Lähmungen bzw. Schwächen von Muskeln eingetreten
  • Sind Wasserlassen und Stuhlgang normal, verzögert, besteht ein unwillkürlicher Urinabgang?
  • Gibt es beim Husten und Niesen bzw. beim Pressen Schmerzen in der Wirbelsäule?
  • Haben Sie noch andere ungewöhnliche Symptome bemerkt?

Schmerztagebuch

Wenn Sie vergessen, wann und unter welchen Bedingungen der Schmerz auftritt oder verschlimmert wird, können Sie sich dies notieren. Dazu ist die visuelle Analogskala (VAS) des Schmerzes von 0–10 (0 = überhaupt kein Schmerz, 10 = unvorstellbarer stärkster Schmerz) sehr hilfreich. Mit diesen Daten können Sie auch den Schmerzverlauf über einige Tage dokumentieren.

Hinweis

Oft hilft es dem Arzt bei der Diagnostik, wenn ein Patient mit einem Stift die Taubheitsgefühle (bzw. auch die Schmerzausstrahlung) auf ein Körperschema auf ein Blatt Papier, oder auch direkt auf den eigenen Körper gemalt hat. Damit kann man schnell erkennen, ob und welche Nerven betroffen sind. An der Hand können Sie dies auf dünne Gummihandschuhe aufmalen, die Sie zur späteren Kontrolle einer eventuellen Verschlechterung aufbewahren sollten.

Körperliche Untersuchung

Der zweite wichtige Baustein der Wirbelsäulendiagnostik ist die körperliche Untersuchung. Auch wenn der Arzt oft wenig Zeit hat, so können doch schnell folgende Parameter geprüft werden:

  • funktionelle oder tatsächliche Beinverkürzung (Beckengradstand oder Beckenschiefstand)
  • Taillenasymmetrie, skoliotische Fehlhaltung (oft bei Nervenkompression)
  • Haltung, Krümmung von Brust- und Lendenwirbelsäule
  • Rippenbuckel oder Lendenwulst beim Vorneigen (= Hinweis auf eine Skoliose)
  • Wirbelsäulenbeweglichkeit (Vor-, Rück-, Seitneigen)
  • manuelle Diagnostik, segmentale Beweglichkeit
  • Klopf- oder Druckschmerz der Dornfortsätze bzw. der Region neben der Wirbelsäule
  • Klopfschmerz des Nierenlagers
  • Hinweise auf Sakralfugenblockierung
  • Nervendehnungszeichen (Lasègue oder Bragard)
  • Druckschmerz der Nerven im Verlauf (Gesäßregion, Wadenbeinköpfchen, Ellbogen usw.)
  • Funktion und Kraft der Muskulatur
  • Prüfung der Sensibilität
  • Prüfung der Reflexe
  • bei Verdacht auf Durchblutungsstörungen auch Prüfung der Pulse
  • Druckschmerz oder Verhärtungen im Bauchbereich
  • andere Untersuchungsgriffe (z. B. Untersuchung der Hüfte, Pulskontrolle bei Überstreckung eines Arms usw.)

Mit diesen einfachen Methoden kann ein Arzt schnell und gut feststellen, ob beispielsweise eine Funktionsstörung der Wirbelsegmente, eine schmerzhafte Bewegungseinschränkungen oder schon eine Nervenschädigung vorhanden ist.

Weitere Informationen zur bildgebenden Diagnostik und zu den Themen Rückenschmerzen, Operativen Therapien und Übungen finden Sie in dem Buch „Schmerzfrei & aktiv nach der Rücken-OP“ von Dr. med. Christoph Schönle.

Informationen zum Buch

Schmerzfrei & aktiv nach der Rücken-OP, ISBN: 9783432115412, Autor: Dr. med. Christoph Schönle, 160 Seiten, Preis: 19,99 €

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