Was ist ein Endoprothesenregister?

Und was hat das mit meinem Implantat zu tun? Das Endoprothesenregister Deutschland (EPRD) sammelt und wertet Daten aus. Das ist spannender als es klingt. Denn die Ergebnisse liefern wichtige Hinweise für die Arbeit der Krankenhäuser, Krankenkassen, Implantathersteller und nicht zuletzt für die Patienten.
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Das EPRD ist ein freiwilliges medizinisches Register. Im Gegensatz zu staatlichen Registern, wie zum Beispiel das Krebsregister, müssen die Krankenhäuser, die Hüft- und Knieendoprothesen einsetzen, dem EPRD ihre Daten nicht zur Verfügung stellen. Die meisten tun es aber. 770 Kliniken liefern uns ihre Operationsdokumentationen von endoprothetischen Eingriffen an Knien und Hüften.

Die Daten werden pseudonymisiert über eine Vertrauensstelle an uns weitergeleitet. Sie sind zu jedem Zeitpunkt verschlüsselt, so dass der einzelne Patient nicht identifiziert werden kann. Für das EPRD sind ausschließlich die Fakten, die aus den Operationsdaten hervorgehen, interessant: Bekommen mehr Frauen oder Männer ein Implantat? In welchem Alter? Welche Implantate werden häufig genutzt? Welche Vorerkrankungen lagen vor? Was sind die Gründe für eine Wechseloperation? Alle diese Informationen ergeben ein aufschlussreiches Gesamtbild über die Endoprothetikversorgung an Hüften und Knien in Deutschland und, das ist das Entscheidende, sie helfen die endoprothetischen Operationen sicherer und besser zu machen. Wir decken inzwischen rund 70 Prozent aller Operationen mit dieser Indikation in Deutschland ab und konnten mehr als 1,3 Millionen Datensätze auswerten.

Neben den Krankenhäusern bekommt das EPRD noch Daten von den Krankenkassen und den Implantatherstellern. Die Krankenkassen sind wichtig, weil diese Sie im Falle eines schadhaften Implantats informieren werden. Die Implantathersteller liefern wichtige Informationen zu den Produkteigenschaften und Funktionalitäten der Implantate. Denn die künstliche Prothese und der menschliche Körper sollen im wahrsten Sinne des Wortes eine möglichst reibungslose, harmonische Verbindung eingehen. Dieses Wissen wird nun im EPRD zusammengeführt und ausgewertet. Drei Mal im Jahr erhalten die Kliniken, die mit dem EPRD zusammenarbeiten, ausführliche Berichte anhand derer sie die Qualität im eigenen Haus aber auch im bundesweiten Durchschnitt analysieren können.

Die Patienten spielen in diesem Prozess die wesentliche Rolle. Ohne ihr Einverständnis geht nichts. Um die Qualität in der medizinischen endoprothetischen Versorgung möglichst genau und lückenlos zu betrachten, benötigen wir Jahr für Jahr das Einverständnis der Patienten – sie liefern uns das Rohmaterial für unsere Arbeit. Im Verbund arbeiten wir mit den Krankenhäusern, Krankenkassen und Implantatherstellern an einer dauerhaft guten und sicheren Versorgung beim künstlichen Knie- und Hüftgelenkersatz.

Hier geht’s zur EPRD-Einverständniserklärung.

Weitere Infomationen:

www.eprd.de

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