Was ist eigentlich eine Frozen Shoulder?

Sie kann jeden treffen und das oft ohne erkennbare Ursache: die „Frozen Shoulder“ – also die „eingefrorene Schulter“. Diese Erkrankung verläuft typischerweise in drei Phasen. Die Betroffenen müssen viel Geduld aufbringen.
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Erst Schmerzen, dann Bewegungseinschränkung

Es fängt mit Schmerzen im Schultergelenk an. Die Schmerzen werden immer stärker und mit der Zeit nimmt die Bewegungsfähigkeit ab. So ist die erste Phase der Frozen Shoulder (auch adhäsive Kapsulitis genannt) charakterisiert. Sie wird als „freezing phase“ („Gefrierphase“) bezeichnet.

Der Höhepunkt der Erkrankung ist mit Phase zwei erreicht. Man nennt sie „frozen phase“ („gefrorene Phase“). Hier setzt die Schultersteife ein. Das Schultergelenk ist wie eingefroren. Heben und Drehen des Arms nach außen sind dann kaum mehr möglich. Gegen Ende dieser Phase nehmen die Schmerzen etwas ab, die Bewegungseinschränkung bleibt aber. Schonhaltung und Muskelabbau fördern die Schultersteife.

Irgendwann kann sich die Beweglichkeit wieder verbessern und die Schmerzen lassen nach. Deshalb wird diese dritte Phase als „thawing phase“ („Tauphase“) bezeichnet. Insgesamt kann sich der gesamte Prozess über einen Zeitraum von bis zu zwei Jahren hinziehen. Oft sind die Beschwerden aber von Dauer.

Auf Entzündung folgt Verhärtung

Das Krankheitsgeschehen der Frozen Shoulder wird durch einen entzündlichen Prozess im Schultergelenk eingeleitet. Das Kapselbindegewebe entzündet sich, dann verhärtet es und schrumpft (Kapselfibrose). Diese Fibrosierung behindert die Bewegungsfähigkeit. Häufig lässt sich keine Ursache für eine Frozen Shoulder ausmachen. Dann spricht man von einer primären Form der Schultersteife.

Die sekundäre Form kann dagegen als Folge von Verletzungen oder Überlastungen auftreten. Außerdem erkranken Patienten mit Diabetes, Schilddrüsenerkrankungen und anderen Stoffwechselstörungen häufiger an der Frozen Shoulder. Grundsätzlich ist aber niemand vor der Erkrankung sicher. Am häufigsten sind Frauen nach der Menopause betroffen.

Analgesie und Physiotherapie

Zur Schmerzlinderung kommen bei der Frozen Shoulder in erster Linie Analgetika zum Einsatz. Mitunter wird Cortison injiziert. Der Krankheitsprozess lässt sich jedoch therapeutisch nicht aufhalten, sodass den Patienten viel Geduld abverlangt wird. Erst wenn der Schmerzgipfel überschritten ist, kann mit einer Physiotherapie begonnen werden. Wenn die Schultersteife jedoch über Monate nicht abklingt, ist eine minimalinvasive Operation (Arthroskopie) angeraten. Hierbei lassen sich Verwachsungen lösen und die geschrumpfte Gelenkkapsel kann geweitet werden.

Frozen Shoulder in Kürze

  • Schultersteife („eingefrorene Schulter“); entwickelt sich über Monate phasisch mit zunehmenden Schmerzen und Bewegungseinschränkungen.
  • Primäre Form: ohne erkennbare Ursache; sekundäre Form: belastungs- bzw. verletzungsinduziert oder im Zusammenhang mit Stoffwechselerkrankungen.
  • Pathogenese: anfänglicher Entzündungsprozess in der Gelenkkapsel, gefolgt von einer Kapselfibrose.
  • Therapie: Analgetika, evtl. Cortison während schmerzhafter Phase, anschließend Physiotherapie, ggf. Arthroskopie; aber auch spontane Besserung möglich.

Quelle: Ulrike Weber-Fina/PTAheute.de

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