Was hilft gegen Arthrose-Schmerzen? Teil 1: Arthrose was ist das?

Mit weniger Arthrose-Schmerzen durch den Alltag gehen. Bei chronischen Fehlbelastungen, Verletzungen, aber auch Übergewicht nutzt sich der Gelenkknorpel im Laufe der Zeit stark ab. Richtiges Essen hilft, Entzündungsreaktionen zu minimieren, Schmerzen zu reduzieren und unterstützt Sie bei der Gewichtsreduktion. In der 3–teiligen Serie erhalten Sie wertvolle Informationen zum Thema Arthrose sowie leckere Rezeptideen.
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Arthrose – Was ist das?

Arthrose hat sich zu einer Wohlstandskrankheit entwickelt und ist bereits die weltweit häufigste Gelenkerkrankung. Jede fünfte Frau und jeder siebte Mann über 18 Jahre leidet dem Robert-Koch-Institut zufolge an Arthrose. Mit dem Alter nimmt die Häufigkeit zu: Ab 65 Jahren sind es bereits die Hälfte der Frauen und fast ein Drittel der Männer, die an Arthrose leiden. Zu wenig Bewegung, Übergewicht, falsches Essen – das belastet auf Dauer die Gelenke. Jedes Gelenk kann davon betroffen sein; wobei Arthrose besonders häufig in den Hüft- und Kniegelenken auftritt; aber sogar Fingergelenke können in Mitleidenschaft gezogen werden.

Ein Gelenk verbindet zwei oder auch drei Knochen miteinander und sorgt einerseits für Beweglichkeit, andererseits für Stabilität. 140 Gelenke gibt es im Körper, die es uns ermöglichen zu gehen, zu tanzen und zu springen. Die echten Gelenke bestehen jeweils aus den Gelenkflächen der beteiligten Kochen, einem Gelenksspalt, der mit Gelenkflüssigkeit oder Gelenkschmiere gefüllt ist, und der Gelenkkapsel. Sie umgibt das Gelenk von außen und bietet Schutz und Stabilität.

Damit nun die beiden Knochen nicht direkt aufeinanderreiben und sich abnutzen, sind sie von einer schützenden Knorpelschicht umgeben. Diese hat stark wasserspeichernde Eigenschaften und kann so Stöße abfedern und den Druck im Gelenk auf die darunterliegenden Knochen verteilen.

Der Knorpel selbst besteht aus den Knorpelzellen und der Interzellularsubstanz. In dieser befinden sich Wasser, Eiweiße wie Chondroitin und Hyaluronsäure sowie Bindegewebsfasern. Die Chondrozyten machen nur 1% des Knorpelgewebes aus; der größte Anteil des Knorpels ist Wasser. Und diese Fähigkeit, Wasser zu binden, ist auch zentral für die Funktion des Knorpels. Solange die knorpelbildenden Zellen aktiv sind, erholt sich das wasserbindende Knorpelgewebe selbst sehr gut.

Bewegung ernährt den Knorpel

Knorpelgewebe ist kein durchblutetes Gewebe und wird daher nicht über diesen Weg mit Nährstoffen versorgt. Er ernährt sich gleichsam wie ein Schwamm über die Gelenkschmiere, die von der Gelenkinnenhaut produziert wird. Die Gelenkschmiere enthält in erster Linie Hyaluronsäure, Eiweiße, Zucker und Wasser. Wird das Gelenk bewegt, dann kann sich der Knorpel regelrecht mit Nährstoffen vollsaugen. Stoffe, die er nicht mehr braucht, können entsorgt werden. Obwohl die Ernährung des Knorpels ziemlich limitiert ist, sind die Knorpelzellen äußerst aktiv. Laufend bilden sie die Eiweiße des Bindegewebes und auch die Enzyme, die den Auf- und Abbau des Knorpelgewebes regulieren. Normalerweise sind Knorpelabbau und -aufbau in einem guten Gleichgewicht. Werden aber zum Beispiel durch Entzündungsreaktionen verstärkt Enzyme gebildet, die Knorpel abbauen, kann es zu einem entzündungsbedingten Knorpelverlust kommen. Bei zu wenig Bewegung verhungert der Knorpel gleichsam und trocknet aus, ganz nach dem Prinzip "Wer rastet, der rostet".

Da es nach heutigem Wissensstand nicht möglich ist, dass sich Knorpel wieder regeneriert, ist Bewegung einfach die beste Möglichkeit für gesunde Gelenke. Bis heute ist es nicht gelungen, eine Substanz herzustellen, die annähernd so gut gleiten kann wie der Gelenksknorpel.

Bei Arthrose wird diese schützende Knorpelschicht immer dünner. Unter anderem kann das dadurch passieren, dass durch Überlastung oder auch durch eine Verletzung die Fasern im Knorpel reißen. Die Konzentration anwasserbindenden Teilchen wird dadurch weniger, der Knorpel kann nicht mehr so viel Wasser halten, und seine Elastizität nimmt ab, die Knochen reiben aufeinander und verursachen Schmerzen. Zusätzlich kann es sein, dass auf den Gelenkflächen Knochengewebe gebildet wird, das zu Entzündungsreaktionen führt. Außerdem findet sich in der Gelenkflüssigkeit Abrieb von Knorpel und Knochen. Dadurch entzündet sich das Gelenk, wird rot und tut weh. Bei diesen Anzeichen ist die Arthrose schon weiter fortgeschritten. Dieses Stadium nennt man reaktive Arthrose.

Macht man sich auf die Suche nach dem Auslöser, findet man meistens nicht nur einen. Arthrose kann Männer genauso treffen wie Frauen, Sportler ebenso wie Nicht-Sportler. Dennoch gibt es drei wichtige Faktoren, die häufig zu Arthrose führen und die im eigenen Einflussbereich liegen:

  1. Zu wenig Bewegung lässt den Knorpel verhungern.
  2. Übergewicht
  3. einseitiges Essen

Daneben gibt es einige Faktoren, auf die wir keinen Einfluss haben, wie das Geschlecht (Frauen sind etwas häufiger davon betroffen), das Alter (je älter, umso höher das Risiko, an Arthrose zu erkranken), Band- und Knorpelverletzungen und Brüche durch Unfälle. Auch Beinfehlstellungen oder schwache Muskulatur und auch Osteoporose können eine Arthrose begünstigen.

Da Knorpelgewebe eben nicht durchblutet wird, sondern sich passiv ernährt, ist Bewegung eine der wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen gegen Arthrose. Umgekehrt ist zu wenig Bewegung ein wichtiger Auslöser für Arthrose.

Richtiges Essen hilft: Durch unsere Rezeptenideen erfahren Sie selbst, wie leicht es ist, arthrosemildernd zu essen, und vor allem, wie gut es schmeckt.

Birchermüsli

Für 2 Portionen · gut vorzubereiten

10 Min. Vorbereitung am Vorabend + 10 Min. in der Früh

1 Handvoll Walnüsse, 1 Apfel, 60 g Basismüsli ohne Zucker, 1 EL Leinsamen, 1 EL gemahlene Mandeln, 1 EL Sesam, 150 ml Milch, 125 g Joghurt, 1 Prise Salz, 1 EL Leinöl, 1 TL Leinsamen zum Bestreuen, 1 TL Honig

  • Die Hälfte der Walnüsse grob hacken. Einen halben Apfel putzen und grob reiben. Müsli mit gehackten Nüssen, geriebenem Apfel, Leinsamen, Mandeln, Sesam, Milch, Joghurt und Salz gut verrühren und abgedeckt im Kühlschrank über Nacht quellen lassen.
  • Restliche Walnüsse grob hacken. Den restlichen Apfel nach Belieben in Spalten oder Scheiben schneiden.
  • Leinöl unter das Müsli mischen und mit Nüssen und Äpfeln anrichten. Mit etwas Leinsamen bestreuen, mit Honig beträufeln und servieren.

Tipp Wenn Sie Müsli verwenden, das bereits Nüsse und Samen enthält, gehtʼs noch schneller. Wichtig ist nur, dass Sie ein Müsli nehmen, das ohne Zuckerzusatz auskommt. Auch Trockenfrüchte können gern dabei sein.

Nährwerte pro Portion: 398 kcal · 36 g Kohlenhydrate · 21 g Fett · 11 g Eiweiß

Weitere wichtige Informationen zum Thema Arthrose sowie über 135 Rezepte die sich bei Arthrose empfehlen finden Sie in dem Buch „Köstlich essen Arthrose“ von Dr. Astrid Laimighofer.

Informationen zum Buch

"Köstlich essen Arthrose", ISBN: 9783432116402, Autor: Dr. Astrid Laimighofer, 144 Seiten, Preis: 22,99 €

Weiter Informationen zum Thema Arthrose

GLA:D® - das innovative Therapiekonzept im Kampf gegen Hüft- & Knieartrose

www.glad-deutschland.de

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