Marathon-Saison: Experten warnen vor Gelenküberlastung

Ob Sportverletzungen oder Gelenkverschleiß – die Kniegelenke von Marathonläufern sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt.
Berlin Marathon 2015: 41.224 Läuferinnen und Läufer starteten. Beim diesjährigen Lauf waren insgesamt 41.283 Profi- und Freizeitsportler dabei. © SCC EVENTS/Camera4

Freiburg – Beim Laufen wirkt das Sechs- bis Achtfache des Körpergewichts auf das Kniegelenk. Anlässlich der nun startenden Marathon-Saison warnen Experten der Deutschen Gesellschaft für Endoprothetik (AE), dass Extremsport zu Knorpelabrieb in den Gelenken und damit zur Notwendigkeit eines Gelenkersatzes führen kann. Zudem verursachen Sportverletzungen, wie Kreuzbandrisse oder Verletzungen des Meniskus, häufig eine Arthrose, so die AE. Daher sollten insbesondere Extremsportler regelmäßig ärztliche Beratung einholen.

Viele Menschen, die aufgrund nachhaltig geschädigter Gelenke eine Gelenkprothese benötigen, haben zuvor oft jahrelang Extremsport betrieben. „Ursachen sind neben Sportverletzungen schlicht Überbelastung – beispielsweise durch zu intensives Training“, sagt Prof. Dr. med. Carsten Perka, Präsident der AE und Leiter des Centrums für Muskulosketale Chirurgie der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Hohe Gelenkbelastungen, wie sie im Spitzensport vorkommen, können auf Dauer einen verstärkten Knorpelabrieb verursachen. Ebenso können Gelenkfehlstellungen wie O- oder X-Beine zur Überbeanspruchung einzelner Gelenkregionen mit nachfolgender Arthrose führen. Sportarten wie das Laufen bedürften daher – besonders bei intensiver Ausübung – einer gründlichen medizinischen Voruntersuchung. Wichtig sei auch, sich aufzuwärmen und das Trainingspensum langsam zu steigern.

Das ist allerdings keine Absage an den Sport im Allgemeinen: „Ganz im Gegenteil: Sportliche Menschen leiden seltener an Übergewicht und schonen damit auch ihre Gelenke“, sagt Perka. Das richtige Maß und vor allem der gezielte Aufbau der gelenkstützenden Muskulatur seien entscheidend. Ist die das Gelenk schützende Knorpelschicht abgetragen, leiden die Patienten häufig unter Schmerzen. Dann ist es aber meist zu spät, um das Gelenk mit konservativen Methoden in seiner Funktion zu erhalten.

Doch selbst wenn es zum Gelenkersatz keine Alternative gibt: Träger von Kunstgelenken können weiter gemäßigten Sport treiben. „Untersuchungen der letzten Jahre zeigen, dass Menschen mit Kunstgelenken sogar belastungsintensive Sportarten wie Skifahren, Tennis, Bergwandern oder Rudern sicher ausüben können“, ergänzt Prof. Dr. med. Karl-Dieter Heller, Chefarzt an der Orthopädischen Klinik Braunschweig und Generalsekretär der AE. Für Kunstgelenke gelte ebenso wie für natürliche Gelenke: Sport über die eigenen körperlichen Grenzen hinaus schadet dem Gelenk. Im Zweifel könne der behandelnde Arzt dabei helfen, das richtige Maß festzulegen.

Quelle: AE

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