Knie verletzt - was tun?

Die Zahl der Knieverletzungen hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Eigentlich Folge einer erfreulichen Entwicklung – immer mehr Menschen treiben bis ins hohe Alter Sport -, gehen sie doch für die Betroffenen oftmals mit erheblichen Schmerzen einher und können sich, so sie nicht richtig behandelt werden, zu chronischen Beschwerden auswachsen.
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Die Palette der Kniegelenksverletzungen reicht von Zerrungen über Bänder- bis hin zu Meniskusrissen. Die meisten Verletzungen betreffen die Seitenbänder, insbesondere das mediale Seitenband und die Menisken. Aber auch die zentralen Stabilisatoren des Kniegelenkes – das vordere und hintere Kreuzband - können Verletzungen erleiden.

Kommt zu einer solchen Verletzung ein Knorpelschaden hinzu, steigt das Risiko für das Entstehen einer Arthrose stark an. Gerade Sportunfälle gehen häufig mit komplexen Vielfachverletzungen einher, bei denen sowohl die Bänder als auch die Menisken und die Knorpelscheiben geschädigt worden sind. Je nachdem, was genau verletzt wurde, ist eine konservative oder aber operative Behandlung erforderlich.

Ruhigstellung ist oft ausreichend

Sind ausschließlich die Seitenbänder verletzt, ist in den meisten Fällen eine Operation nicht nötig. Eine vier- bis sechswöchige Ruhigstellung mit Hilfe einer Orthese (= Schiene) führt zu einer kompletten Ausheilung. Ist das laterale Seitenband gerissen, muss in der Regel operiert werden.

Die Menisken bestehen aus Bindegewebe und Faserknorpel und verteilen den auf das Kniegelenk übertragenen Druck gleichmäßig auf die Gelenkflächen von Oberschenkel (Femur) und Schienbein (Tibia). Werden die Menisken verletzt oder reißen sogar ein, können sie bei Bewegungen des Gelenkes verrutschen und so den darüber oder darunter liegenden Knorpel verletzen.

Erstens tut das weh, und zweitens steigt das Arthrose-Risiko. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, Meniskusrisse operativ zu sanieren.

Das operative Vorgehen hängt davon ab, an welcher Stelle der Meniskus wie stark beschädigt ist. Prinzipiell ist jeder Operateur bemüht, so viel gesundes Meniskusgewebe zu erhalten wie möglich.

Im Idealfall kann er den Meniskus in einer Arthroskopie, also über einen schlüssellochkleinen Schnitt, mit resorbierbaren Nähten – das heißt mit Fäden, die sich während des Heilungsprozesses im Körper einfach auflösen - wieder annähen. Ansonsten werden die beschädigten Teile des Meniskus entfernt und so viel funktionsfähiges Meniskusgewebe wie möglich im Gelenk belassen.

Ist das vordere Kreuzband verletzt, kann der Patient beim Sport oder beim Laufen auf unebenem Untergrund ein instabiles Gefühl im Knie verspüren. Um das Ausmaß zu erwartender Knorpelschäden einzuschränken, ist es sinnvoll, ein instabiles Knie zu operieren. Risse des hinteren Kreuzbandes können zunächst mit Hilfe einer Schiene behandelt werden.

Erst wenn die Instabilität bestehen bleibt, wird eine Operation erforderlich. Diese ist im Vergleich zur Versorgung vorderer Kreuzbandrupturen aufwändiger. Wie bei der vorderen Kreuzbandplastik ist die Operation auf arthroskopischem Wege möglich, und auch hier werden bevorzugt körpereigene Sehnen verwendet. Sind mehrere Bänder gerissen, können auch so genannte Allografts – das sind Leichentransplantate - erforderlich werden.

Vor dem Sport: Aufwärmen!

Knorpelschäden können auf unterschiedliche Weise operiert werden, je nachdem, wie groß sie sind und an welcher Stelle genau sie sich befinden. Ziel ist es, den Knorpeldefekt so weit wie möglich zu schließen. Ist der Knorpelschaden schon weit fortgeschritten, ist häufig nur der künstliche Gelenkersatz sinnvoll.

Um Knieverletzungen vorzubeugen, sollte das Kniegelenk vor intensiver sportlicher Betätigung auf die Belastung vorbereitet werden. Ein Muskelaufbautraining mit Kräftigung der knieumspannenden Muskulatur kann das Gelenk zusätzlich sichern.

Vor dem Sport sollte man sich aufwärmen und gründlich durchdehnen. In Einzelfällen kann auch die Verwendung einer Bandage oder Orthese das Verletzungsrisiko reduzieren.

Ärzte mit Spezialisierung auf Kniegelenk und Unterschenkel und Sportmedizin in der Umgebung von Ashburn

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