Stark gegen Osteoporose - Teil 1: Wie Osteoporose entsteht

In der Orthinform-Serie „Stark gegen Osteoporose“ erfahren Sie, was Osteoporose genau ist und wie leicht Sie Ihren Knochen jeden Tag etwas Gutes tun können, wie Sie sie stärken und gesund erhalten können. In jedem Teil der Serie finden Sie eine leckere Rezeptidee für starke Knochen.
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Osteoporose entwickelt sich über Jahre. Durch ein Ungleichgewicht zwischen Knochenab- und -aufbau verliert der Knochen an Substanz und Stabilität. Osteoporose ist vielschichtig – aber glücklicherweise kein unabwendbares Schicksal!

Der Knochen lebt

Abbau, Aufbau und Umbau des Knochens finden ständig und überall im Körper statt. Die Erneuerung eines Knochens läuft in 5 Phasen ab – ständig, ein ganzes Leben lang,

Die Phasen sind:

  • Knochenresorption: Osteoklasten bauen alten Knochen ab.
  • Umkehrphase: Osteoklastenaktivität lässt nach, Glättung der Oberfläche und Bildung von Zementlinien.
  • Formation: Weiche Knochensubstanz (auch Osteoid genannt) wird durch die Osteoblasten aufgebaut.
  • Mineralisation: Einlagerung von Kalzium und anderen Mineralien.
  • Ruhephase: Umwandlung der Osteoblasten in Osteozyten und Lining-Zellen.

An großen Knochen kann es mehrere hundert solcher Mini-Baustellen gleichzeitig geben. Ein kompletter Umbauzyklus von der Entfernung des alten Knochens bis zum neuen, fertig mit Mineralien bestückten Knochen kann mehrere Wochen bis Monate dauern. Man schätzt, dass das Skelett eines Menschen im Zeitraum von 7 bis 10 Jahren einmal komplett erneuert wird. Es ist also ein „langsames“ System, was auch Auswirkungen auf die Wirksamkeit von Maßnahmen zur Prävention und Therapie der Osteoporose hat.

Hormone, Hormone, Hormone

Hormone spielen eine wichtige Rolle für den Aufbau und Erhalt starker Knochen. Östrogene und Testosteron haben eine Schutzwirkung für den Knochen, so hemmen sie z. B. die Osteoklastenaktivität, regen die Kollagensynthese an, verbessern die Kalziumaufnahme aus dem Darm ins Blut sowie die Durchblutung des Knochens und vieles mehr. In den Wechseljahren kann der Östrogenspiegel recht rasch und langfristig absinken, die Schutzwirkung vermindert sich. Die Wechseljahre sind deshalb für die Stabilität der Knochen eine kritische Zeit im Leben einer Frau.

Das ist wohl ein Grund dafür, dass Frauen viermal häufiger an Osteoporose leiden als Männer. Die Testosteronbildung bei Männern nimmt ebenfalls im Alter ab, aber dies geschieht oft erst einige Jahre später und nicht so schnell, sodass die Knochen bei Männern länger vor übermäßigem Abbau geschützt sind.

Knochendichte: lebenslange Entwicklung

Bei der Geburt sind die meisten Knochen noch nicht ausgereift bzw. gefestigt. Erst im Laufe der Kindheit werden nach und nach Mineralien eingelagert. Die Knochen wachsen, die Wachstumsfugen schließen sich und das Skelett erreicht allmählich seine endgültige Größe und Form.

In der Kindheit und den frühen Erwachsenenjahren überwiegt im Normalfall der Knochenaufbau. Bis etwa zum 30. Lebensjahr wird die maximale Knochendichte erreicht. Dabei entwickeln Männer normalerweise eine höhere Knochendichte und -masse als Frauen. Dies ist einerseits hormonbedingt, liegt aber auch am größeren Muskelanteil.

Verschiedene Faktoren steuern schon im ersten Lebensdrittel die Entwicklung der Knochenstabilität. Ernährung, Bewegung und Vitamin-D-Versorgung sind bereits in diesem Lebensabschnitt entscheidend dafür, wie gut sich stabile Knochen ausbilden können und wie hoch die maximale Knochendichte wird. Mit der in jungen Jahren erreichten Knochenmasse muss der Körper sein restliches Leben auskommen: Je mehr Knochenmasse in jungen Jahren ausgebildet wurde und je höher die erreichte Knochendichte, desto geringer wird das Risiko, in späteren Lebensjahren eine Osteoporose zu entwickeln.

Ab einem Alter von 35 beginnt bereits ein physiologischer (nicht krankheitsbedingter) Abbau des Knochens. Bis zu 1% Verlust an Knochenmasse pro Jahr ist möglich. Das kann an einem Ungleichgewicht in der Aktivität von knochenab- und aufbauenden Zellen liegen oder auch an abnehmender Hormonproduktion. Der Lebensstil ist auch hier wieder ein wichtiger Faktor, der den Knochenabbau verlangsamen oder beschleunigen kann.

Wie häufig ist Osteoporose?

Kurz gesagt: sehr häufig! Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) zählt Osteoporose zu den Top Ten der Volkskrankheiten weltweit. Über 200 Millionen sind betroffen, mit steigender Tendenz. In Deutschland sind es 6 Millionen, in Österreich 750 000 und in der Schweiz 600 000. Dabei trifft es Frauen etwa viermal häufiger als Männer. Während in der Altersgruppe über 50 Jahre etwa jede vierte Frau von Osteoporose betroffen ist, hat im Alter über 75 Jahre bereits jedes zweite Problem mit der Knochengesundheit. Trotzdem ist es keine reine Frauenkrankheit, denn 20% der Erkrankten sind Männer.

Diagnostik: Wie stellt man Osteoporose fest?

Ein wichtiger Parameter für die Diagnostik einer Osteoporose ist die Knochendichtemessung, dabei ist die am häufigsten verwendete Methode die DXA-Knochendichtemessung. Mithilfe von schwachen Röntgenstrahlen wird die Knochendichte an der Lendenwirbelsäule und am oberen Abschnitt des Oberschenkelknochens gemessen. Die Messung geht schnell, ist nicht invasiv, völlig schmerzfrei und die Strahlenbelastung gering.

Leider wird eine Knochendichtemessung nicht grundsätzlich von den Krankenkassen bezahlt. Doch können die Kosten für eine DXA-Messung eine gute Investition sein, wenn man dadurch eine vielleicht schon bestehende Osteoporose frühzeitig erkennen und behandeln kann, bevor Brüche auftreten.

Andere Methoden sind z. B. die QCT (Quantitative Computertomografie) oder die Knochenstrukturanalyse. Sie sind aufwendiger und teurer, können aber den behandelnden Ärzten zusätzliche Informationen liefern.

Ergebnisse der Knochendichtemessung

Bei einer DXA-Knochendichtemessung wird der sogenannte T-Score ermittelt. Dieser sagt aus, wie groß die Abweichung zwischen der Dichte des gemessenen Knochens und der durchschnittlichen Dichte von gesunden, jungen Knochen ist.

Diagnostik – viel mehr als Knochendichtemessung

Eine DXA-Knochendichtemessung ist wichtig, aber nur ein Teil der Diagnostik. Die Messwerte müssen im Zusammenhang mit anderen Parametern gesehen und unter Berücksichtigung
weiterer Einflussfaktoren auf das Risiko für Knochenbrüche interpretiert werden. Zusätzlich ist es wichtig, andere Knochenerkrankungen sowie osteoporoseähnliche Erkrankungen auszuschließen.

Zur modernen Osteoporose-Diagnostik gehören neben der Knochendichtemessung:

  • Anamnese und Erfassung von Risikofaktoren,
  • körperliche Untersuchung,
  • Bestimmung osteoporosespezifischer Blutparameter,
  • bei älteren Menschen: Überprüfung des Sturzrisikos.

Rezept für starke Knochen

Kichererbsen-Aufstrich mit Tahin

Für 4 Portionen

~ 15 Min.

1 kleine Dose Kichererbsen (Abtropfgewicht ca. 260 g) · 50 g Tahin (Sesammus) · 1–2 TL flüssiger Honig · 2 EL Sesamöl · Salz · frisch gemahlener schwarzer Pfeffer · ½ TL Sambal Oelek oder Tabasco · frischer Koriander

  • Kichererbsen abgießen, mit kaltem Wasser abspülen und mit dem Pürierstab zu einer feinen Masse pürieren.
  • Tahin, Honig und Sesamöl unterrühren, mit Salz, Pfeffer und Sambal Oelek oder Tabasco pikant abschmecken. Koriander waschen, trocken schütteln, Blätter abzupfen und sehr fein hacken. Den Aufstrich damit garnieren.

Tipp: Schmeckt als Brotaufstrich, als Dip zu Gemüsesticks oder als Partyhäppchen auf Pumpernickeltalern.

Nährwerte pro Portion
220 kcal · 15 g F · 7 g E · 15 g KH · 122 mg Ca

Weitere wichtige Informationen zum Thema Osteoporose, 88 Rezepte für starke Knochen sowie Osteoporose-Gymnastik-Übungen für zu Hause finden Sie in dem Trias Ratgeber "Stark gegen Osteoporose" von Barbara Haidenberger.

Informationen zum Buch

"Stark gegen Osteoporose", ISBN: 9783432114804, Autor: Barbara Haidenberger, 148 Seiten, 44 Abbildungen, Preis: 19,99 €

JETZT NEU!

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Experten für Osteoporose

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