Schmerzfrei nach der Rücken-OP: Rückenschmerzen verstehen
Rückenschmerzen verstehen
Bei Rückenschmerzen ist es notwendig zu erkennen, welches Wirbelsegment der 24 Wirbel betroffen ist. Denn wenn man Manualtherapie, Spritzenbehandlung oder sogar eine Operation durchführt, möchte man schon genau das Wirbelsegment behandeln, wo die Schmerzen entstanden sind.
Auch nach einer Operation können erneut Rückenschmerzen auftreten: Dann ist es genauso wichtig zu erkennen, ob es sich um dasselbe Wirbelsegment oder ein anderes handelt. Ebenso genau sollte auch bei Schmerzen diagnostiziert werden, welche Struktur des Segmentes (Wirbelgelenk, Bandscheibe, Spinalnerv, Wirbelkörper usw.) die Ursache für die Beschwerden ist. Das ist nicht immer einfach; aber zusammen mit Ihrer Beschreibung der Schmerzlokalisation und des Schmerzcharakters kann der Arzt die Schmerzursache durch seine Untersuchung und durch weitere diagnostische Maßnahmen eingrenzen.
Das Alarmsystem des Körpers
Schmerz ist ein unangenehmes Sinnes- und Gefühlserlebnis, das mit aktuellen und potenziellen Gewebeschädigungen verknüpft ist oder mit Begriffen solcher Schädigungen beschrieben wird.
Im Rückenbereich befinden sich schmerzleitende Nervenfasern in der Haut, den Muskelfaszien, Muskeln, Sehnenansätzen, Knochenhaut, Bändern, Gelenkkapseln und im Bandscheibenfaserring. Im Gallertkern der Bandscheibe konnten dagegen bisher keine Schmerzfasern festgestellt werden. Diese Nerven leiten Schmerzen aus den krankhaft veränderten Körperarealen ans Gehirn. Damit können Sie als Patient oft recht genau angeben, wo der Schmerz lokalisiert ist. Aber auch Schäden bzw. Verletzungen an den Nerven selbst und an den Rückenmarkshäuten (Dura) werden als Schmerz empfunden. Häufig strahlen diese Schmerzen in andere Körperregionen aus. Außerdem können Schmerzen aus den inneren Organen (Niere, Bauchspeicheldrüse, Darm, Unterleibsorgane, Blase usw.) ebenfalls in den Rückenbereich projiziert werden.
Schmerzanalyse
Eine genaue Analyse der Schmerzen hilft nicht nur dem Arzt, sondern auch Ihnen als Patient, die Schmerzursache weiter einzugrenzen. Die Anamnese (Krankheitsgeschichte) ist ein wichtiger Baustein der Diagnostik. Erfahrungsgemäß kann ein Arzt schon anhand der Anamnese zu etwa 30 % eine sichere Diagnose stellen. Der Schmerzcharakter und die Schmerzausbreitung sind wichtige diagnostische Zeichen. Die Art der Schmerzen kann Hinweise auf die Ursache und Lokalisation geben.
Schmerzcharakter
Akute Schmerzen an Muskeln, Gelenken, Bändern, Faserring, Knochenhaut kann man als reißend, scharf, schneidend, durchziehend, zuckend, stechend, brennend, ziehend, krampfartig und evtl. ausstrahlend beschreiben.
Schmerz bei Entzündungen oder wiederholten Reizungen: Für diese krankhaften Veränderungen ist ein wiederkehrender Schmerzrhythmus typisch, den man als pochend, klopfend, hämmernd, pulsierend, heiß oder bohrend angeben kann. Er ist häufig bei chronischen Reizungen (bzw. Kompressionen), bei Schwellungen der Gelenkschleimhäute, bei Entzündungen und gelegentlich auch bei Tumoren.
Neuropathischer Schmerz: Vom neuropathischen Schmerz spricht man, wenn das Nervensystem selbst an der Ursache von Schmerzen beteiligt ist, beispielsweise bei Verletzungen, Kompressionen, Quetschungen oder Entzündungen der Nervenfasern, aber auch bei Stoffwechselstörungen der Nerven und bei anderen Nervenschäden.
Die ausführliche Schmerzanalyse und weitere wichtige Informationen zum Thema Rückenschmerzen, Operativen Therapien und Verhaltensweisen finden Sie in dem Buch „Schmerzfrei & aktiv nach der Rücken-OP“ von Dr. med. Christoph Schönle.
Informationen zum Buch
Schmerzfrei & aktiv nach der Rücken-OP, ISBN: 9783432115412, Autor: Dr. med. Christoph Schönle, 160 Seiten, Preis: 19,99 €