Rücken- und Nackenschmerzen im Homeoffice? Teil 1 – Die Ursache liegt in unserer Haltung

Gerade in Zeiten von Covid19 und Homeoffice klagen immer mehr Menschen über Beschwerden im Rückenbereich. Nicht nur die Ü50-Generation, sondern auch junge Erwachsene und Teenager spüren die Schmerzen in der gesamten Wirbelsäulenregion, zum Teil mit Ausstrahlung in die Arme und Beine.
©dragonstock - stock.adobe.com

In unserer 5-teiligen Serie „Wie vermeide ich Rücken- und Nackenschmerzen im Homeoffice“ gehen wir im ersten Teil den Ursachen auf den Grund, und lernen in den folgenden Teilen, wie wir die Beschwerden durch richtiges Handeln verhindern können – oder im Fall von bereits eingetretenen Beschwerden diese möglichst effektiv und schnell ohne fremde Hilfe behandeln können.

Das Arbeiten am PC in der heimischen Umgebung erfolgt in der Regel nicht an einem ergonomisch eingerichteten Arbeitsplatz. Anstelle dessen wird der Küchentisch umfunktioniert – oder das Notebook auf dem Schoß platziert, während man es sich mehr oder weniger auf dem Sofa gemütlich gemacht hat. So kommt keiner zu einer aufrechten Haltung, die für unsere Beschwerdefreiheit jedoch unerlässlich ist. Im Regelfall schauen wir herunter auf den Bildschirm – und neigen unseren Kopf nach vorne. Der Oberkörper ist an sich leicht nach vorne gebeugt, während wir unsere Beine in Hüft- und Kniegelenken um etwa 90° anwinkeln. Und in dieser Stellung verharren wir dann 8 Stunden Arbeitszeit.

Und danach? Da bleiben wir weiter in dieser Position sitzen während wir uns mit dem Handy beschäftigen oder TV schauen. Und unser Körper erduldet das – unter Umständen sehr lange. Aber eines Tages meldet er sich mit Schmerzen – und dann ist der Zeitpunkt des Umdenkens gekommen – und wir sollten handeln und den Hilferuf unserer Wirbelsäule nicht ignorieren. Unserer Rücken ruft nach Bewegungsausgleich. Er möchte nicht unbedingt sportlich gefordert werden – er möchte einfach mal eine andere Haltung einnehmen.

Denn wir haben vergessen, dass unser Körper im Gleichgewicht stehen muss: Die Rückenmuskulatur muss genauso trainiert werden wir die Bauchmuskulatur, der muskuläre Beckenboden muss als Ausgleichsstabilisator zwischen diesen beiden Muskelgruppen ebenfalls trainiert sein – und Muskeln sollten nicht ständig überdehnt bzw. verkürzt sein. Und so sollte es nicht verwunderlich sein, dass nicht die Bandscheiben und Gelenke schuld an den Beschwerden sind, sondern unsere Muskeln.

Denn letztere haben die Eigenschaft, den Zustand einzunehmen, den sie überwiegend leisten müssen. Ein Muskel, der ständig sein volles Bewegungsausmaß nicht mehr erreicht, verkürzt; ein Muskel, der ständig gedehnt wird, kann keine Kraft und damit Haltefunktion mehr leisten und verkrampft, weil er überfordert ist. Jede Fehl- und auch monotone Haltung fördert so ein muskuläres Ungleichgewicht, das unserem Rücken schadet. Allein mit diesem Wissen lassen sich effektive Behandlungsmaßnahmen erklären, die jeder einfach und schnell erlernen und anwenden kann. Haltung einnehmen bedeutet daher nicht nur, aufrecht zu sitzen. Jeder muss seine Haltung zu Bewegung ändern, und diese mit in seinen Alltag einbauen.

Wie uns das gelingt, erfahrt ihr im morgigen Teil 2 „Wie ich meinen Nackenschmerzen vorbeuge“ – und ergänzend hierzu in meinem neuen Buch „Wenn der Orthopäde Rücken hat“

Informationen zum Buch

Wenn der Orthopäde Rücken hat - Der etwas andere Ratgeber für Rückenschmerzpatienten und alle, die´s ´nicht werden wollen, ISBN: 9783965840935, Autor: Dr. Matthias Manke, 220 Seiten, Preis: 19,99 €

Ärzte auf Orthinform in Ihrer Umgebung

Passende Lexikonartikel

Fehler: Ihr Standort konnte nicht ermittelt werden.

Leider konnten wir mit Hilfe des Browsers Ihren ungefähren Standort nicht ermitteln, weitere Informationen erhalten sie auf der Seite aktueller Standort.