Gefährliche Ferien - gerade jetzt nach dem Corona-Lockdown

Endlich Ferien und Urlaubsspaß ohne strenge Abstands- und Maskenpflicht: Die Sommerferien 2021 geben Kindern die lang ersehnte Unbeschwertheit zurück. Allerdings: Ferienzeit ist auch Unfallzeit.
Ferienzeit - Unfallzeit. Vorsichtsmaßnahmen können helfen, Kinderunfälle bei Freizeit, Sport und Spiel zu vermeiden. Foto: Asklepios Klinikum Bad Abbach

"Die Zahl der Kinderunfälle steigt während der Sommerferien immer deutlich an", sagt Professor Dr. Joachim Grifka, Ärztlicher Direktor der Orthopädischen Universitätsklinik in Bad Abbach. Über 1.300 Kinder werden jedes Jahr dort vor den Toren Regensburgs behandelt.

Tipps für Kinder und Eltern zur Unfallverhütung in den Ferien

Gefahren für Kinder lauern zum Beispiel beim Radfahren, Downhill Biken oder dem Inlineskaten. Beim Radfahren sind vor allem Arme und Beine gefährdet. Der Verletzungsanteil liegt hier bei 60 Prozent, gefolgt von Verletzungen am Kopf mit rund 25 Prozent. Wobei die Folgen eines Schädelhirntraumas bei Kindern sehr viel gravierender sind als bei Erwachsenen. "Ein Helm mit harter Schale und weichem Kern muss deshalb bei Radtouren von Kindern obligatorisch sein", so Oberärztin Dr. Esther Dingeldey.

Beim lnlineskaten oder auch Downhill Biken empfehlen die Asklepios-Ärzte zusätzlich Schutzausrüstung mit Protektoren an Händen, Ellbogen, Kniegelenken bzw. auch durch einen Rückenprotektor.

Eine ganz besondere, oft unterschätzte Gefahrenquelle sind Trampoline. Mit der wachsenden Zahl der Hüpfgeräte in den Gärten stieg laut Deutscher Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) auch die Zahl der Knochenbrüche, Gehirnerschütterungen, Prellungen und Platzwunden. Nach einer Erhebung des Robert-Koch-Instituts ist das Trampolinspringen bei den Ein- bis Sechsjährigen heute eine der häufigsten Unfallursachen im Zusammenhang mit der Benutzung von Sport oder Freizeitgeräten.

Empfehlungen fürs Trampolinspringen:
• Erst ab einem Alter von sechs Jahren sollten Kinder das Trampolin nutzen
• Ohne Schuhe hüpfen
• Ständige Beaufsichtigung des Kindes beim Springen
• Es sollte sich immer nur ein Kind im Trampolin befinden
• Regelmäßige Überprüfung des Zustands und der Sicherheit des Trampolins
• Das Trampolin ist für andere Spielgeräte tabu

Fehlhaltung bei Kindern - schmerzhafte Hypothek fürs Erwachsenenalter

Grifka empfiehlt Eltern aber auch im normalen Alltag auf Rücken und Gelenke ihrer Kinder zu achten. "Oft werden schon früh bei Kindern Fehler zum Beispiel mit kritischer, einseitiger Wirbelsäulenbelastung etwa beim Sitzen gemacht. Die Folge ist die Entwicklung von Haltungsschäden mit oft fatalen Folgen im Erwachsenenalter", sagt der Klinikdirektor.

Quelle: Asklepios Klinikum Bad Abbach

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