Der Bandscheibenvorfall Teil 2: Symptome und Ursachen

Ein Bandscheibenvorfall kann sehr plötzlich quasi aus dem nichts heraus entstehen, sich aber auch über Monate hinaus entwickeln. In dieser 4-teiligen Orthinform-Serie erhalten Sie wichtige Informationen zu der Anatomie Ihrer Wirbelsäule sowie der Ursache, der Diagnose und der möglichen Therapien eines Bandscheibenvorfalls. Je mehr Sie wissen, desto souveräner können Sie mit Ihren Beschwerden umgehen und desto besser stehen Ihre Chancen auf Besserung.
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Rückenbeschwerden können sich auf ganz unterschiedliche Art und Weise bemerkbar machen. So ist es beispielsweise ein großer Unterschied, ob die Schmerzen nur den Rücken betreffen oder auch in einen Arm oder ein Bein ausstrahlen. Die meisten normalen Rückenbeschwerden sind die Folgen von zu hoher Belastung, einer zu hohen Muskelspannung, einer falschen Haltung oder davon, dass man zu lange in der gleichen Körperhaltung sitzt oder liegt.

Zudem gibt es Rückenschmerzen, die mit dem Bau des menschlichen Skelettes zusammenhängen: beispielsweise eine Verkrümmung der Wirbelsäule – eine sogenannte Skoliose – oder abgenutzte Gelenke, die vor allem morgens beim Aufstehen oder nachts, wenn man sich im Bett umdreht, schmerzhaft sind. Dann „schießt“ es einem in den Rücken. Auch dann hilft es zu kühlen, aber auch Streckübungen bringen Erleichterung. Im zweiten Teil dieses Buches finden Sie effektive Übungen.

Was passiert bei einem Bandscheibenvorfall?

Bei ausstrahlendem Schmerz liegt allerdings noch mehr im Argen. Vor allem bei Menschen zwischen 35 und 65 Jahren kann aus dem Kern der Bandscheibe ein Stück herausgepresst werden, das dann auf Nerven im Bereich der Wirbelsäule drückt. Dies kann zu Schmerzen, Taubheitsgefühlen, Kribbeln oder Schwäche in den Bereichen führen, die von diesem Nerv versorgt werden. Abhängig davon, welcher Nerv betroffen ist, kann der Schmerz in Arme oder Beine ausstrahlen. Und Nervenschmerz kann extrem sein: Man denke nur an den Musikknochen im Ellenbogen, bei dem ein Nerv direkt unter der Haut liegt.

Wer schon einmal einen Schlag auf diese Stelle bekommen hat oder auf einer Treppe ausgerutscht und auf dem Ellbogen gelandet ist, weiß, wie höllisch schmerzhaft das ist. Stellen Sie sich vor, dass Sie solch einen Schmerz Tag und Nacht ertragen müssten. Kein Wunder, dass sich Menschen mit Bandscheibenvorfällen schnell Morphin verschreiben lassen, obwohl entzündungshemmende Mittel die Schmerzursache viel besser bekämpfen. Der Druck auf einen Nerv führt sofort zu einer Entzündung mit Schwellung, die dann wiederum gegen den Bandscheibenvorfall drückt und die Einklemmung noch verstärkt.

Was ist der Grund für Bandscheibenvorfälle?

Die Ursachen für einen Bandscheibenvorfall können vielfältig sein und sowohl durch äußere als auch durch innere Faktoren beeinflusst werden. Einige der häufigsten Gründe sind:

Alterung: Im Laufe der Zeit verlieren die Bandscheiben an Feuchtigkeit und Elastizität, was das Risiko für einen Bandscheibenvorfall erhöht.

Überlastung: Eine dauerhafte Überlastung der Wirbelsäule durch körperliche Arbeit, schweres Heben, ungewohnte Bewegungen oder langes Sitzen kann zu einem Bandscheibenvorfall führen.

Muskuläre Schwäche: Wenn die Muskeln um die Wirbelsäule herum schwach sind, können sie die Bandscheiben nicht ausreichend stabilisieren und unterstützen. Dies kann zu einer Überlastung der Bandscheiben führen, was das Risiko für einen Bandscheibenvorfall erhöht.

Fehlhaltungen: Eine schlechte Körperhaltung, insbesondere über einen längeren Zeitraum, kann die Belastung der Bandscheiben und der umliegenden Muskeln und Gewebe erhöhen. Wenn die Wirbelsäule nicht in einer neutralen Position gehalten wird, können bestimmte Bereiche der Wirbelsäule überlastet werden und somit das Risiko für einen Bandscheibenvorfall erhöhen. Häufige Beispiele für schlechte Körperhaltungen sind das stundenlange Sitzen mit gebeugtem Rücken, das Stehen auf hohen Absätzen oder das ständige Tragen von schweren Lasten auf einer Seite des Körpers.

Verletzungen: Verletzungen der Wirbelsäule, wie beispielsweise durch Stürze oder Unfälle, können ebenfalls einen Bandscheibenvorfall verursachen.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die genauen Ursachen für einen Bandscheibenvorfall oft unklar bleiben und dass eine Kombination verschiedener Faktoren dazu beitragen kann. Letztendlich hat sich unsere Wirbelsäule im Laufe der Evolution vom Affen zum Menschen noch nicht ausreichend an den aufrechten Gang angepasst.

Zusammengefasst

Rückenbeschwerden gehören eigentlich zum normalen Leben dazu und treten in den meisten Fällen nur vorübergehend auf. Ein Ausstrahlen der Schmerzen kann allerdings auf einen eingeklemmten Nerv und einen Bandscheibenvorfall hindeuten.

Die Zeit heilt (fast) alles und Zeit ist auch bei Schmerzen, die von der Wirbelsäule ausgehen, ein sehr wichtiger Faktor. Wenn die Schmerzen jedoch zu lange anhalten oder wenn Ausfallerscheinungen auftreten, ist es wichtig, nach der Ursache zu suchen.

Weitere wichtige Informationen zum Thema Bandscheibenvorfall finden Sie in dem Trias Ratgeber „Der Rücken-Doc: Bandscheibenvorfall“ der Autoren Dr. Patrick Simons und Arndt Fengler. Hier erfahren Sie mehr über die richtige Diagnose, die besten Therapien zum Thema Bandscheibenvorfall. Des Weiteren finden Sie in dem Buch ein ausführliches Übungsprogramm zur Rückengesundheit.

Informationen zum Buch

„Der Rücken-Doc: Bandscheibenvorfall“, ISBN: 9783432117676, Autoren: Dr. Patrick Simons und Arndt Fengler, 100 Seiten, 54 Abbildungen, Preis: 15,99 €

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