Diagnostik in Orthopädie & Unfallchirurgie: Kernspintomographie (MRT)

Den besten ganzheitlichen Eindruck über den Haltungs- und Bewegungsapparat erhält der Orthopäde durch Sehen und Ertasten des gesamten Körpers des Patienten. Ergänzende orthopädische Untersuchungsmöglichkeiten sind die sogenannten bildgebenden Verfahren.
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Was ist ein MRT?

Kernspintomographie (MRT)

Dieses bildgebende Verfahren erzeugt im menschlichen Körper ein sehr starkes Magnetfeld, in dem die Atomkerne angeregt werden und der dabei entstehende Eigendrehimpuls (Spin) in Schnittbildern aufgezeichnet wird. Deshalb wird diese Untersuchungstechnik auch als Magnetresonanztomographie (MRT) oder im englischen Sprachraum als Magnetic Resonance Imaging (MRI) bzw. als Nuclear Magnetic Resonance (NMR) bezeichnet. Der Bildkontrast entsteht durch unterschiedliche Relaxationszeiten der verschiedenen Gewebe und ist abhängig vom unterschiedlichen Gehalt an Wasserstoffatomen. Die Magnetfeldstärke wird in „Tesla“ angegeben.

Wesentliche Vorteile gegenüber der Computertomographie sind fehlende Röntgenstrahlen sowie bessere Auflösung und Differenzierung der Gewebearten, besonders der Weichteile. Als Nachteil empfinden viele Patienten die deutlich längere Dauer der Untersuchung. Für die Lendenwirbelsäule sind etwa 20 Minuten zu veranschlagen. Patienten müssen während dieser Zeit ruhig liegen können. Säuglinge und Kleinkinder müssen deshalb sediert oder sogar narkotisiert werden.

Außerdem stört viele Patienten die enorme Geräuschentwicklung in der engen Röhre geschlossener Systeme. Inzwischen gibt es aber auch offene MRT-Systeme für Patienten mit Platzangst, in denen zusätzlich funktionelle Untersuchungen in verschiedenen Körperpositionen möglich sind. Qualitativ bessere Ergebnisse werden allerdings in geschlossenen Tunnelsystemen erzielt.

Auf den Bildern stellen sich gleiche Gewebe in unterschiedlichen Messsequenzen (T1- und T2-Gewichtung) in charakteristischer Intensitätsverteilung dar.

Patienten dürfen keine Metallteile an oder in sich tragen. Sie müssen vor Beginn einer MRT-Untersuchung angeben, ob sie Schrauben, Gefäßclips oder Gelenkprothesen in ihrem Körper haben. In jedem Einzelfall ist anhand des Prothesenpasses zu klären, aus welchem Material die Endoprothesen bestehen. So sind z.B. Implantate aus Titan nicht magnetisch und verursachen keine Probleme. Hörgeräte, Zahnprothesen und Piercing-Material müssen entfernt werden, da Metalle im Magnetfeld zu Bildstörungen und Nebenwirkungen führen können.

Träger von Herzschrittmachern, implantierten Defibrillatoren, Insulinpumpen oder künstlichen Herzklappen dürfen nicht mit MRT untersucht werden. Fremdkörper wie Eisensplitter in Augen oder Gehirn können sich durch die magnetische Energie erwärmen und unkontrolliert verlagern. Wurden Tattoos mit ferromagnetischen Farben gestochen, kann es zu Hautverbrennungen 1. Grades und zu Bildstörungen kommen. Seit den 1990er Jahren wird in Deutschland zunehmend auf derartige Farben verzichtet. Trotzdem sollten nach frisch gestochenen Tattoos innerhalb von sechs Wochen keine MRT-Untersuchungen durchgeführt werden, da die Farben möglicherweise verlaufen und es zu stärkerer Verbrennung der Haut kommen kann.

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Informationen zum Buch

ORTHOPÄDIE VERSTEHEN, Herausgeber: BoD – Books on Demand, ISBN: 978-3-7534-8003-9, Autor: Dr. med. Jürgen Kosel, 546 Seiten, Preis: 38,80 €

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Ärzte mit der Diagnostischen Methode Magnetresonanztomographie MRT in der Umgebung von Ashburn

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