Diagnostik in Orthopädie & Unfallchirurgie: Computertomographie (CT)

Was ist eine Computertomographie (CT)?
Computertomographie (CT)
Die Computertomographie wird auch als Schichtröntgen oder CTScan bezeichnet. Der Begriff Tomographie setzt sich aus den griechischen Wortbestandteilen „tome“ für Schnitt und „graphein“ für schreiben zusammen. Es werden dabei viele Röntgenaufnahmen einer Region aus verschiedenen Richtungen angefertigt und mittels eines Computers digital so bearbeitet, dass Schnittbilder entstehen. Einzelne Gewebestrukturen lassen sich damit ohne Überlagerungen darstellen und sind besser abgrenzbar als beim normalen Röntgen.
Deshalb können anhand von CT-Aufnahmen nicht nur sehr gut Knochen, sondern auch Schwellungen, Blutergüsse und Blutungen beurteilt werden. Der Technik der Geräte ist heute so ausgereift, dass Routineuntersuchungen in weniger als 10 Minuten durchgeführt werden können. Wird ein jodhaltiges Kontrastmittel intravenös injiziert, schwächt es Röntgenstrahlen stärker ab als Wasser. Durch seine Verteilung in den Blutgefäßen und gut durchbluteten Organen können diese besser abgegrenzt werden. Da es aber allergische Reaktionen auf derartige Kontrastmittel geben kann, müssen Patienten vor einer CT-Untersuchung immer befragt und von einem Arzt aufgeklärt werden.
In radiologischen Praxen steht deshalb immer ein Notfallkoffer bereit, damit beim Auftreten einer allergischen Reaktion sofort medizinische Maßnahmen ergriffen werden können. Da das Kontrastmittel einerseits den Stoffwechsel der Schilddrüse beeinflussen kann und andererseits über die Nieren wieder ausgeschieden wird, muss dem Arzt vor einer Gabe mitgeteilt werden, ob Schilddrüsen- oder Nierenerkrankungen bekannt sind und ob die Funktion dieser Organe eingeschränkt ist.
Moderne CT-Geräte bieten eine hohe räumliche Auflösung und erlauben dreidimensionale Darstellungen, die besonders für Orthopäden und Chirurgen bei der Operationsplanung zur Versorgung von Mehrfragmentbrüchen oder aufwändigen Eingriffen an der Wirbelsäule wertvoll sind. Je dünner die Röntgenschichten für die Beantwortung der Fragestellung sein müssen, desto höher wird die Strahlenbelastung für den Patienten.
Während bei einer Röntgenuntersuchung des Brustkorbes die effektive Strahlendosis 0,1 mSv beträgt, ist die Strahlenbelastung bei einer CT-Untersuchung um ein Vielfaches höher. Die folgende Tabelle zeigt den Vergleich mit natürlicher Strahlenexposition.

Aufgrund des erhöhten Strahlenrisikos gelten selbstverständlich die Bestimmungen der Röntgenverordnung auch bei der Diagnostik mittels Computertomographie. Deshalb ist eine sorgfältige und verantwortungsvolle Indikationsstellung durch den Arzt unter Abwägung von Nutzen und Risiken besonders wichtig.
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Informationen zum Buch
ORTHOPÄDIE VERSTEHEN, Herausgeber: BoD – Books on Demand, ISBN: 978-3-7534-8003-9, Autor: Dr. med. Jürgen Kosel, 546 Seiten, Preis: 38,80 €
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