Brandunfälle im Advent: Kinderchirurgen fordern spezialisierte Therapie

Kinder oder Jugendliche mit schwereren thermischen Verletzungen, in der Regel Verbrühungen oder Verbrennungen, sollten sich nach der Erstversorgung umgehend zur weiteren Behandlung in Schwerbrandverletzten-Zentren oder spezialisierte Kliniken begeben.
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Tag des brandverletzten Kindes am 7. Dezember. Unter dem Motto „Advent, Advent – es brennt!“ hat „Paulinchen – Initiative für brandverletzte Kinder“, auf die besonderen Gefahren für Kinder durch Brandverletzungen in der Vorweihnachtszeit hingewiesen.

„Nur in spezialisierten Einrichtungen ist eine hochqualifizierte Therapie dieser schwerverletzten Kinder gewährleistet“, sagt Dr. Joachim Suß, Chefarzt der Kinderchirurgie am Katholischen Kinderkrankenhaus Wilhelmstift in Hamburg und Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH) in Berlin. Für die stationäre Behandlung schwerbrandverletzter Kinder gebe es in Deutschland – zwischen Lübeck und München flächendeckend verteilt – 16 Kinderzentren und vier Zentren für Erwachsene, die auch Kinder behandeln. Darüber hinaus existierten sechs spezialisierte Kliniken für die etwas leichter brandverletzten Kinder, führt Suß aus.

Ergänzend erklärt der Vorstandsvorsitzende des Arbeitskreises „Das schwerbrandverletzte Kind“ Dr. Kay Großer, zugleich Chefarzt der Kinderchirurgie im Klinikum Kassel, „dass innerhalb unserer Qualitätsoffensive alle Brandverletztenzentren und spezialisierten Kliniken ein Gütesiegel erhalten können, sofern sie bestimmte strukturelle und personelle Voraussetzungen erfüllen und eine definierte Mindestzahl an Kindern pro Jahr behandeln.“ Informationen zum Gütesiegel „Sicherheit und Qualität für brandverletzte Kinder“ einschließlich einer Liste der mit dem Siegel ausgezeichneten Zentren und Kliniken finden sich auf der Website der Deutschen Gesellschaft für Verbrennungsmedizin.

Jedes Jahr müssen etwa 30.000 Kinder wegen einer thermischen Verletzung in ärztliche Behandlung, 6.000 davon in einer Klinik. Insbesondere zu Beginn der Corona-Pandemie war die Inanspruchnahme pädiatrischer Notaufnahmen zwar deutlich rückläufig. Jedoch hatte der Anteil der Kinder mit thermischen Verletzungen zugenommen. Darunter versteht man vor allem Verbrühungen und Verbrennungen: Während heiße Dämpfe, Gase oder Flüssigkeiten eine Verbrühung auslösen können, entstehen Verbrennungen durch den Kontakt mit einer heißen Fläche, zum Beispiel einer Kochplatte, mit Feuer, Explosionen oder Wärmestrahlung.

Den Tag des brandverletzten Kindes gibt es seit 2010. Seither finden jährlich in über 100 Kliniken und Institutionen in Deutschland Aktionen zu diesem Tag statt. Viele kinderchirurgische und pädiatrische Einrichtungen in Deutschland und international informieren dann über Brandverletzungen im Kindesalter. Sie weisen auch auf Präventionsmaßnahmen für Kinder und Eltern hin und machen auf die Gefahren aufmerksam, die von heißen Flüssigkeiten oder Gegenständen sowie Feuer ausgehen.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie

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