Neuraltherapie in Orthopädie und Unfallchirurgie: Ein moderner Ansatz zur Schmerzbehandlung

Die Neuraltherapie ist eine innovative Behandlungsform in der Orthopädie und Unfallchirurgie, die sich durch ihre ganzheitliche Herangehensweise und die Fähigkeit, Schmerzen und Funktionsstörungen effektiv zu behandeln, auszeichnet. In diesem Beitrag werden wir die Grundlagen der Neuraltherapie, ihre Anwendungsbereiche und die Vorteile dieser Methode näher beleuchten.

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Was ist Neuraltherapie?

Die Neuraltherapie ist eine ganzheitliche Heilmethode, die auf der Annahme beruht, dass Störungen im Nervensystem die Ursache für verschiedene Krankheiten sein können. Durch gezielte Injektionen von Lokalanästhetika werden diese Störungen behoben und die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert.

Wirkungsweise der Neuraltherapie

Die Neuraltherapie wirkt auf verschiedenen Ebenen:

  • Störfeldtherapie: Sie beseitigt Störfelder, die den Körper belasten und zu Schmerzen und Beschwerden führen können.
  • Regulation des Nervensystems: Sie reguliert das vegetative Nervensystem, das für die Steuerung der Körperfunktionen verantwortlich ist.
  • Aktivierung der Selbstheilungskräfte: Sie stimuliert das Immunsystem und fördert die Regeneration von geschädigtem Gewebe.

Anwendungsgebiete

Die Neuraltherapie wird häufig zur Linderung von chronischen Schmerzen, organischen Störungen und entzündlichen Prozessen eingesetzt. Die Methode zielt darauf ab, die Schmerzsignale zu modulieren und die Heilung zu fördern.

In der Orthopädie kommt sie bei folgenden Beschwerden Anwendung:

Auch in der Unfallchirurgie kommt die Neuraltherapie zum Einsatz, beispielsweise bei:

  • Knochenbrüchen
  • Weichteilverletzungen
  • Verbrennungen

Vorteile der Neuraltherapie

Die Neuraltherapie bietet zahlreiche Vorteile:

  • Schmerzlinderung: Die Injektionen können Schmerzen effektiv blockieren und die Lebensqualität verbessern.
  • Verbesserte Beweglichkeit: Die Behandlung kann die Beweglichkeit wiederherstellen und die Funktion des Bewegungsapparates verbessern.
  • Reduzierte Entzündung: Lokalanästhetika wirken entzündungshemmend und können helfen, Schwellungen und Schmerzen zu reduzieren.
  • Förderung der Heilung: Die Neuraltherapie kann die Durchblutung verbessern und die Heilung von Verletzungen beschleunigen.
  • Ganzheitlicher Ansatz: Die Therapie berücksichtigt den gesamten Körper und behandelt nicht nur die Symptome, sondern auch die zugrunde liegenden Ursachen.

Nebenwirkungen und Risiken

Die Neuraltherapie gilt als relativ risikoarm, jedoch sind wie bei jeder invasiven Behandlung auch hier einige Risiken und Nebenwirkungen zu beachten:

  1. Infektionen: Da es sich um eine Injektion handelt, besteht das Risiko einer Infektion an der Einstichstelle. Dies ist jedoch selten, wenn die Behandlung von einem qualifizierten Arzt durchgeführt wird.
  2. Überempfindlichkeitsreaktionen: Es kann zu allergischen Reaktionen auf das verwendete Betäubungsmittel kommen. Diese Reaktionen können von milden Symptomen bis hin zu schwerwiegenden allergischen Reaktionen reichen.
  3. Verletzungen von Nerven oder Gefäßen: Bei unsachgemäßer Durchführung besteht das Risiko, dass Nerven oder Blutgefäße verletzt werden, was zu weiteren Komplikationen führen kann.
  4. Blutungen und Entzündungen: In einigen Fällen können die Injektionsstellen bluten oder sich entzünden, was zusätzliche Beschwerden verursachen kann.
  5. Unzureichende Wirkung: Es ist wichtig, realistische Erwartungen zu haben, da die Neuraltherapie nicht bei allen Patienten die gewünschten Ergebnisse erzielt. In einigen Fällen kann die Behandlung nicht die erhoffte Schmerzlinderung bringen.

Durchführung

Die Durchführung der Neuraltherapie erfolgt in mehreren Schritten:

  1. Voruntersuchung: Zu Beginn wird der Patient gründlich untersucht. Eine wichtige Technik dabei ist die Palpation, also das Abtasten des Körpers, um die Schmerzbereiche und Störfelder zu identifizieren.
  2. Injektion: Der Neuraltherapeut injiziert ein Betäubungsmittel (Anästhetikum) in die Haut oder in tiefere Gewebeschichten. Diese Injektionen können in spezifische Reflexzonen, Narben oder direkt in die schmerzenden Bereiche erfolgen. Oft entstehen dabei kleine Erhebungen, die als Quaddeln bezeichnet werden, weshalb die Methode auch als Quaddeltherapie bekannt ist.
  3. Behandlungsdauer: Die Behandlung selbst dauert in der Regel nicht lange, kann jedoch je nach Patient und Entwicklung der Symptome variieren. Die erste Sitzung konzentriert sich meist auf die Bereiche, in denen der Patient Beschwerden hat.
  4. Nachsorge: Nach der Injektion wird der Patient beobachtet, um die Reaktion auf die Behandlung zu beurteilen und gegebenenfalls weitere Schritte zu planen.

Ausbildung zum Neuraltherapeuten

Um Neuraltherapeut zu werden, ist eine spezielle Ausbildung erforderlich. Diese wird von verschiedenen Instituten angeboten und dauert in der Regel mehrere Jahre.

Fazit

Die Neuraltherapie ist eine wirksame und sichere Behandlungsmethode für verschiedene orthopädische und unfallchirurgische Beschwerden. Sie kann Schmerzen lindern, die Beweglichkeit verbessern und die Heilung beschleunigen.

FAQ - Häufig gestellte Fragen zur Neuraltherapie

Was kostet eine Neuraltherapie-Behandlung?

Die Kosten variieren je nach Aufwand und können zwischen 50 und 150 Euro liegen.

Wie viele Behandlungen sind notwendig?

Die Anzahl der Behandlungen hängt vom individuellen Krankheitsbild ab. In der Regel sind mehrere Behandlungen in Abständen von einigen Wochen erforderlich.

Ist die Neuraltherapie eine Kassenleistung?

Die Neuraltherapie ist in der Regel keine Kassenleistung. Einige private Krankenkassen übernehmen jedoch die Kosten.

Kann die Neuraltherapie auch bei chronischen Schmerzen helfen?

Ja, die Neuraltherapie kann auch bei chronischen Schmerzen wirksam sein.

Gibt es Kontraindikationen für die Neuraltherapie?

Schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Blutgerinnungsstörungen und Schwangerschaft sind Kontraindikationen für die Neuraltherapie.

Hinweise für Patienten

Dieser Lexikoneintrag enthält nur allgemeine Informationen und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.

Off-Label-Use
Hinweis: Die Anwendung des oder der oben genannten Arzneimittel ist für die aufgeführten Indikationen eventuell nicht offiziell zugelassen. Es handelt sich in diesem Fall um einen sogenannten Off-Label-Use des Präparates, der von gesetzlichen oder privaten Krankenkassen oder Beihilfen in der Regel nicht erstattet wird.
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Umstrittene Wirksamkeit
Hinweis: Bei den oben aufgeführten Diagnose- bzw. Behandlungsverfahren kann es sich eventuell um wissenschaftlich umstrittene und derzeit nicht von allen Experten wissenschaftlich anerkannte Methoden handeln. Die Kosten dieser Anwendungen werden von gesetzlichen oder privaten Krankenkassen oder Beihilfen in der Regel nicht erstattet.
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Ärzte mit der Behandlungsmethode Neuraltherapie in der Umgebung von Ashburn

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