Sinus Tarsi-Syndrom
Beim Sinus-Tarsi-Syndrom kommt es zu chronischen Schmerzen im Bereich des Außenknöchels am Sprunggelenk. Diese werden verursacht durch Reizungen oder Verletzungen im Bereich des sogenannten Sinus Tarsi, einem knöchernen Tunnel zwischen dem Fersenbein und dem Sprungbein, in dem verschiedene Bänder verlaufen, die das Sprunggelenk stabilisieren.
Ursachen
Die genauen Ursachen für das Sinus-Tarsi-Syndrom sind nicht vollständig geklärt, aber es gibt einige Faktoren, die dazu beitragen können.
Mögliche Ursachen sind:
- Verletzungen oder Überlastung des Sprunggelenks, zum Beispiel durch Sportaktivitäten oder wiederholte Belastung
- Instabilität des Sprunggelenks, die zu Reibung und Entzündungen im Sinus Tarsi führen kann
- Arthritis oder andere entzündliche Erkrankungen, die das Sprunggelenk betreffen
- Anatomische Anomalien oder Fehlstellungen des Fußes oder des Sprunggelenks
- Nervenkompression oder Nervenirritation im Bereich des Sinus Tarsi
Risikofaktoren
Es gibt verschiedene Risikofaktoren, die hier zu dieser Erkrankung beitragen können.
Einige mögliche Risikofaktoren sind:
- Verletzungen des Sprunggelenks, insbesondere wiederholte Umknickverletzungen oder Sprunggelenksverstauchungen.
- Instabilität des Sprunggelenks, die zu Reibung und Entzündungen im Bereich des Sinus Tarsi führen kann.
- Anatomische Anomalien oder Fehlstellungen des Fußes oder des Sprunggelenks.
- Entzündliche Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis, Gicht oder ankylosierende Spondylitis (Morbus Bechterew).
- Überlastung des Sinus Tarsi-Bereichs durch wiederholte Belastung oder bestimmte Aktivitäten.
- Nervenkompression oder Nervenirritation im Bereich des Sinus Tarsi.
Symptome
Zu den typischen Symptomen gehören:
- Schmerzen im Bereich des Sinus Tarsi, einer knöchernen Vertiefung auf der Außenseite des Fußes, knapp vor und unterhalb der Außenknöchelspitze.
- Schmerzen können durch Belastung beim Gehen auf unebenem Untergrund, sportliche Aktivitäten oder auch in Ruhe auftreten.
- Gefühl von Instabilität oder Unsicherheit beim Gehen und Laufen.
- Schwellung und Rötung im Bereich des Sinus Tarsi.
- Schmerzen können durch Inversion (Einwärtsdrehung) und Eversion (Auswärtsdrehung) des Fußes verstärkt werden.
- Teilweise treten auch Ruheschmerzen auf.
Diagnose
Die Diagnose umfasst in der Regel folgende Schritte:
- Klinische Untersuchung: Der Arzt führt eine körperliche Untersuchung durch und provoziert Schmerzen durch Druck vor oder unter dem Außenknöchel.
- Lokalanästhesie: Um die Diagnose zu bestätigen, kann eine örtliche Betäubung (Lokalanästhetikum) in den Sinus Tarsi injiziert werden. Wenn die Schmerzen nach der Injektion sofort verschwinden, spricht dies für das Vorliegen eines Sinus Tarsi-Syndroms.
- Bildgebende Verfahren: Röntgenaufnahmen in zwei Ebenen können durchgeführt werden, um mögliche strukturelle Veränderungen im Bereich des Sinus Tarsi zu identifizieren. In einigen Fällen können auch andere bildgebende Verfahren wie Magnetresonanztomographie (MRT) oder Ultraschall eingesetzt werden.
- Weitere Untersuchungen: In einigen Fällen kann eine Arthroskopie des Sprunggelenks durchgeführt werden, um das Ausmaß der Schädigung im Sinus Tarsi zu beurteilen.
Therapie
Hier sind einige mögliche Therapieansätze:
- Konservative Behandlung: In den meisten Fällen wird zunächst eine konservative Behandlung empfohlen. Diese kann entzündungshemmende Medikamente, physikalische Maßnahmen wie Lymphdrainage, manuelle Therapie, Wärme- oder Kälteanwendungen sowie physiotherapeutische Übungen umfassen.
- Vermeidung bestimmter Belastungen: Zu Beginn der Therapie kann es hilfreich sein, bestimmte Belastungen zu vermeiden, um den Heilungsprozess zu unterstützen.
- Einlagen und orthopädische Schuhe: In einigen Fällen können individuell angepasste Einlagen oder orthopädische Schuhe zur Entlastung des Sinus Tarsi eingesetzt werden.
- Physiotherapie: Physiotherapeutische Übungen können helfen, die Stabilität des Sprunggelenks zu verbessern und die umliegende Muskulatur zu stärken.
- Injektionen: In manchen Fällen kann eine Injektion von lokalen Betäubungsmitteln in das Gelenk des Sinus Tarsi zur Schmerzlinderung eingesetzt werden.
- Operative Behandlung: In seltenen Fällen, in denen konservative Maßnahmen nicht ausreichend wirksam sind, kann eine operative Behandlung erwogen werden. Dies kann beispielsweise eine Arthroskopie des Sprunggelenks oder eine Stabilisierung der betroffenen Bänder umfassen.
FAQ - Häufig gestellte Fragen zum Sinus-Tarsi-Syndrom
Was ist das Sinus-Tarsi-Syndrom?
Das Sinus-Tarsi-Syndrom ist eine schmerzhafte Erkrankung des Fußes, die durch Schmerzen im Bereich des Sinus Tarsi, einer kleinen Vertiefung zwischen dem Fersenbein und dem Sprungbein, gekennzeichnet ist. Es tritt häufig nach einer Verstauchung des Sprunggelenks auf.
Was sind die Symptome des Sinus-Tarsi-Syndroms?
Die Symptome des Sinus-Tarsi-Syndroms können Schmerzen im Bereich des äußeren Knöchels, Schwellungen, Instabilität des Sprunggelenks und Schmerzen beim Gehen umfassen. Patienten berichten häufig von einem Gefühl der Instabilität im Sprunggelenk.
Wie wird das Sinus-Tarsi-Syndrom diagnostiziert?
Die Diagnose des Sinus-Tarsi-Syndroms basiert auf einer körperlichen Untersuchung, der Anamnese des Patienten und bildgebenden Verfahren wie Röntgenaufnahmen oder MRT, um andere mögliche Ursachen für die Symptome auszuschließen.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Die Behandlung des Sinus-Tarsi-Syndroms kann konservativ erfolgen und umfasst Ruhe, Eis, Kompression, Physiotherapie und orthopädische Schuheinlagen. In schwereren Fällen kann eine Injektionstherapie oder sogar eine Operation erforderlich sein, um die Symptome zu lindern.
Wie lange dauert die Genesung?
Die Genesung von einem Sinus-Tarsi-Syndrom kann je nach Schweregrad der Erkrankung und der gewählten Behandlungsmethode variieren. In der Regel kann eine konservative Behandlung dazu beitragen, dass die Symptome innerhalb von Wochen bis Monaten abklingen, während die Genesung nach einer Operation länger dauern kann.
Kann das Sinus-Tarsi-Syndrom wieder auftreten?
Ja, das Sinus-Tarsi-Syndrom kann wieder auftreten, besonders wenn die zugrunde liegende Ursache, wie eine instabile Sprunggelenksverstauchung, nicht angemessen behandelt wurde. Eine sorgfältige Nachbehandlung und Vorbeugung sind daher wichtig, um ein erneutes Auftreten zu verhindern.