Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

Eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) ist eine psychische Erkrankung, die nach dem Erleben oder Zeugen eines traumatischen Ereignisses auftreten kann.

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Ursachen

Die Auslöser können vielfältig sein, darunter Gewaltverbrechen, Kriegshandlungen, sexueller Missbrauch, Verkehrsunfälle, Naturkatastrophen sowie medizinische Notfälle und schwere Erkrankungen oder Todesfälle im Verwandten- oder Freundeskreis.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Entwicklung einer PTBS davon abhängt, was genau passiert ist. Die Symptome einer PTBS können direkt nach dem belastenden Ereignis auftreten oder erst Wochen oder Monate später. Es ist wichtig, die Symptome zu erkennen, um eine angemessene medizinische Behandlung und Heilung zu ermöglichen.

Symptome

Die Symptome von PTBS können vielfältig sein und treten häufig schleichend nach dem auslösenden Ereignis auf. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  1. Wiedererleben: Betroffene können durch Flashbacks (eindringende Erinnerungen) immer wieder an das traumatische Ereignis erinnert werden. Sogenannte Trigger wie Bilder, Gerüche oder Geräusche können diese Flashbacks auslösen.
  2. Vermeidungsverhalten: Menschen mit PTBS neigen dazu, Situationen, Orte oder Personen zu meiden, die sie an das traumatische Ereignis erinnern.
  3. Übererregung: Dies kann sich in Form von genereller Angespanntheit, Angstzuständen und körperlichen Reaktionen wie Schlafstörungen oder erhöhter Reizbarkeit äußern.
  4. Depersonalisation und/oder Derealisation: Dies beinhaltet das Gefühl, von sich selbst oder dem eigenen Körper losgelöst zu sein, sowie das Erleben der Welt als unwirklich oder traumhaft.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Symptome einer PTBS individuell variieren können und dass eine frühzeitige Erkennung und Behandlung entscheidend ist, um die Heilungschancen zu verbessern.

Diagnose

Die Diagnose erfolgt in der Regel durch eine umfassende Anamnese und Untersuchung durch einen Arzt oder Psychotherapeuten. Dabei werden die Krankengeschichte des Patienten sowie die belastenden Ereignisse behutsam erfasst und die auftretenden Symptome ermittelt. Oft werden auch standardisierte Fragebögen eingesetzt, um die Diagnose zu unterstützen. Diagnostische Kriterien für PTBS sind in Klassifikationssystemen wie ICD-10 und DSM-5 beschrieben.

Die PTBS kann erst mindestens einen Monat nach dem traumatischen Ereignis diagnostiziert werden. Es ist wichtig, dass die Diagnose frühzeitig gestellt wird, um eine angemessene Behandlung einzuleiten und die Heilungschancen zu verbessern.

Therapie

Bei der Behandlung kommen verschiedene Therapieformen zum Einsatz. Die traumafokussierte kognitive Verhaltenstherapie und die Eye Movement Desensitization and Reprocessing (EMDR) sind dabei am besten untersucht und haben sich als sehr wirksam erwiesen.

Etwa die Hälfte der Betroffenen zeigt nach dieser Therapie keine PTBS-Symptome mehr, während bei anderen zumindest eine Linderung der Beschwerden erreicht werden kann. Neben der Psychotherapie können auch ergänzende Maßnahmen wie die Einnahme von Medikamenten sinnvoll sein. Die Traumatherapie wird von speziell in der Psychotraumatologie ausgebildeten und erfahrenen Psychiatern oder Psychotherapeuten durchgeführt. Es ist wichtig, dass die Behandlung von PTBS individuell auf die Bedürfnisse des Betroffenen abgestimmt wird, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.

Nachsorge

Bei der Nachsorge von Posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) ist eine kontinuierliche Unterstützung und Betreuung von großer Bedeutung. Ambulante, tagesklinische und vollstationäre Therapieangebote können eine wichtige Rolle bei der Nachsorge spielen.

Zudem ist eine umfassende Unterstützung in allen Belangen während der Nachsorge von großer Bedeutung, um den Betroffenen bestmöglich zu helfen. Es ist wichtig, dass die Nachsorge individuell auf die Bedürfnisse des Betroffenen abgestimmt wird, um eine erfolgreiche Bewältigung der PTBS zu ermöglichen.

FAQ - Häufig gestellte Fragen zu Posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS)

Was sind Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS)?

PTBS ist eine psychische Erkrankung, die nach dem Erleben oder Zeugen eines traumatischen Ereignisses auftreten kann. Typische Auslöser sind Krieg, Naturkatastrophen, sexueller Missbrauch, Unfälle oder schwere Gewaltverbrechen.

Was sind die Symptome von PTBS?

Zu den Symptomen von PTBS gehören Flashbacks, Albträume, Schlafstörungen, Reizbarkeit, Konzentrationsprobleme, Angstzustände und Vermeidungsverhalten. Betroffene können auch emotionale Taubheit, Schuldgefühle oder Selbstmordgedanken erleben.

Wie wird PTBS diagnostiziert?

Die Diagnose von PTBS erfolgt durch einen Psychiater oder Psychologen. Diese Fachleute verwenden diagnostische Kriterien aus dem DSM-5 (Diagnostisches und Statistisches Manual Psychischer Störungen), um das Vorhandensein von PTBS zu bestimmen.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für PTBS?

Die Behandlung von PTBS umfasst in der Regel Psychotherapie, wie z. B. kognitive Verhaltenstherapie oder EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing), sowie in einigen Fällen die Verabreichung von Medikamenten, um Symptome zu lindern.

Kann PTBS geheilt werden?

Obwohl PTBS eine langfristige Erkrankung sein kann, ist es möglich, durch angemessene Behandlung und Unterstützung eine signifikante Besserung zu erreichen. Frühzeitige Intervention und die richtige Therapie können den Verlauf der Erkrankung positiv beeinflussen.

Wie kann man jemandem mit PTBS helfen?

Es ist wichtig, Betroffenen mit Empathie und Verständnis zu begegnen. Unterstützung bei der Suche nach professioneller Hilfe, Geduld und die Bereitstellung eines sicheren Umfelds sind entscheidend für die Genesung von Menschen mit PTBS.

Hinweise für Patienten

Dieser Lexikoneintrag enthält nur allgemeine Informationen und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.

Off-Label-Use
Hinweis: Die Anwendung des oder der oben genannten Arzneimittel ist für die aufgeführten Indikationen eventuell nicht offiziell zugelassen. Es handelt sich in diesem Fall um einen sogenannten Off-Label-Use des Präparates, der von gesetzlichen oder privaten Krankenkassen oder Beihilfen in der Regel nicht erstattet wird.
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Umstrittene Wirksamkeit
Hinweis: Bei den oben aufgeführten Diagnose- bzw. Behandlungsverfahren kann es sich eventuell um wissenschaftlich umstrittene und derzeit nicht von allen Experten wissenschaftlich anerkannte Methoden handeln. Die Kosten dieser Anwendungen werden von gesetzlichen oder privaten Krankenkassen oder Beihilfen in der Regel nicht erstattet.
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