Synovialektomie

Unter einer Synovialektomie versteht man die operative Entfernung der Gelenkinnenhaut (Synovialgewebe, Membrana synovialis). Dieses Verfahren wird allein oder in Kombination mit anderen gelenkchirurgischen Eingriffen angewandt und dient der Entfernung krankhaft veränderten synovialen Gewebes.

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Einsatzgebiete

Bei entzündlich rheumatischen Gelenkkrankheiten wie der rheumatoiden Arthritis oder der Psoriasisarthritis wird eine Synovialektomie erwogen, wenn die Entzündungsaktivität in den Gelenken trotz konsequenter Medikation (Basistherapie) anhält. Weitere Einsatzgebiete sind unter anderem die bakterielle Arthritis, die hämophile Arthropathie, die Chondromatose und der tenosynoviale Riesenzelltumor.

Wirkprinzip

Durch die Entfernung der entzündlich veränderten Gelenkinnenhaut soll einer fortschreitenden Schädigung des Gelenkknorpels und des Knochens vorgebeugt werden. Sind Knorpel und Knochen noch unversehrt, spricht man von einer Frühsynovialektomie, im anderen Falle von einer Spätsynovialektomie. Das entfernte Gewebe regeneriert sich innerhalb von etwa sechs Wochen vollständig durch gesundes oder weitgehend gesundes Gewebe, das die Funktion der entfernten Gelenkinnenhaut vollständig ersetzt.

Durchführung

Das Verfahren kann offen oder arthroskopisch durchgeführt werden. Bei der offenen Operation wird das Gelenk über einen oder mehrere Hautschnitte so weit eröffnet, dass der Operateur das veränderte Gewebe sehen und entfernen kann. Die arthroskopische Variante geschieht über kurze Hautschnitte und wird mittels Kamera und Spezialinstrumenten vorgenommen, die über kleine Sonden eingebracht werden. Die meisten Gelenke sind derart komplex aufgebaut, dass es nicht gelingt, das veränderte Gewebe aus allen Nischen restlos zu entfernen. In vielen Fällen wird deshalb etwa sechs Wochen nach der Operation zusätzlich eine Verstrahlung der Gelenkinnenhaut mittels einer radioaktiven Substanz (Radiosynoviorthese) vorgenommen.

Erfolgsaussichten

Die Synovialektomie entzündlich rheumatischer Gelenke verzögert den Zerstörungsprozess von Knochen und Knorpel; eine Heilung des Gelenkes gelingt damit nicht. Allerdings führt die Operation zur Linderung der Schmerzen, Verbesserung der Beweglichkeit und auf Dauer zu einer verbesserten Gelenkfunktion. Auch wenn die Gelenkschädigung bereits fortgeschritten ist, kann die Synovialektomie in Erwägung gezogen werden; der Erfolg ist dann jedoch nicht so nachhaltig wie bei der frühen Synovialektomie.

Literatur und weiterführende Links

Rüther, Wolfgang / Lohmann, Christoph: Orthopädie und Unfallchirurgie. Elsevier, 2014.

FAQ - Häufig gestellte Fragen zur Synovialektomie

Was ist eine Synovialektomie?

Eine Synovialektomie ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem die Synovialmembran, die das Gelenk auskleidet, teilweise oder vollständig entfernt wird. Dieser Eingriff wird häufig bei Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis, Psoriasis-Arthritis oder anderen entzündlichen Gelenkerkrankungen durchgeführt.

Wann wird eine Synovialektomie durchgeführt?

Eine Synovialektomie wird in der Regel in Erwägung gezogen, wenn konservative Behandlungen (wie Physiotherapie, Medikamente oder Injektionen) nicht die gewünschte Linderung der Symptome bringen und die Gelenkfunktion erheblich beeinträchtigt ist. Ziel des Eingriffs ist es, Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit des Gelenks zu verbessern.

Welche Gelenke sind am häufigsten betroffen?

Die häufigsten Gelenke, bei denen eine Synovialektomie durchgeführt wird, sind das Knie, die Hüfte und die Handgelenke. Diese Gelenke sind oft von chronischen Entzündungen betroffen, die durch verschiedene rheumatische Erkrankungen verursacht werden.

Wie verläuft der Eingriff?

Der Eingriff wird in der Regel unter Vollnarkose oder Regionalanästhesie durchgeführt. Der Chirurg macht einen Schnitt über dem betroffenen Gelenk und entfernt die entzündete Synovialmembran. In einigen Fällen kann eine arthroskopische Technik verwendet werden, bei der nur kleine Schnitte gemacht werden und ein Kamerasystem verwendet wird, um das Gelenk zu visualisieren.

Welche Risiken sind mit einer Synovialektomie verbunden?

Wie bei jedem chirurgischen Eingriff gibt es auch bei der Synovialektomie Risiken. Dazu gehören Infektionen, Blutungen, Schmerzen nach der Operation und mögliche Schäden an umliegenden Geweben oder Nerven. Eine sorgfältige postoperative Nachsorge ist entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden.

Wie ist die Genesungszeit nach der Synovialektomie?

Die Genesungszeit kann je nach Umfang des Eingriffs und dem allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten variieren. In der Regel können Patienten nach einer Synovialektomie mit einer Rehabilitationsphase rechnen, die Physiotherapie umfasst, um die Beweglichkeit und Stärke des Gelenks wiederherzustellen. Die vollständige Genesung kann mehrere Wochen bis Monate in Anspruch nehmen.

Welche Vorteile bietet eine Synovialektomie?

Die Vorteile der Synovialektomie umfassen eine signifikante Schmerzlinderung, eine verbesserte Gelenkfunktion und eine Verringerung der Entzündungsaktivität im betroffenen Gelenk. Viele Patienten berichten von einer höheren Lebensqualität nach dem Eingriff.

Gibt es alternative Behandlungsmethoden zur Synovialektomie?

Ja, es gibt mehrere alternative Behandlungsmethoden, die in Betracht gezogen werden können, bevor eine Synovialektomie in Erwägung gezogen wird. Dazu gehören physiotherapeutische Maßnahmen, Injektionen mit Kortikosteroiden, Hyaluronsäure oder biologischen Therapien, die entzündungshemmend wirken.

Wie können Patienten sich auf den Eingriff vorbereiten?

Vor dem Eingriff sollten Patienten eine ausführliche Beratung mit ihrem Arzt führen, um alle Fragen zu klären und eine umfassende Untersuchung durchzuführen. Es kann erforderlich sein, bestimmte Medikamente abzusetzen oder Anpassungen im Lebensstil vorzunehmen, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.

Wer führt eine Synovialektomie durch?

Eine Synovialektomie wird in der Regel von einem Facharzt für Orthopädie oder Rheumatologie durchgeführt, der auf chirurgische Eingriffe im Bereich der Gelenke spezialisiert ist. Es ist wichtig, einen erfahrenen Chirurgen zu wählen, um die besten Ergebnisse zu gewährleisten.

Hinweise für Patienten

Dieser Lexikoneintrag enthält nur allgemeine Informationen und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.

Off-Label-Use
Hinweis: Die Anwendung des oder der oben genannten Arzneimittel ist für die aufgeführten Indikationen eventuell nicht offiziell zugelassen. Es handelt sich in diesem Fall um einen sogenannten Off-Label-Use des Präparates, der von gesetzlichen oder privaten Krankenkassen oder Beihilfen in der Regel nicht erstattet wird.
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