Das Knie, das größte Gelenk des menschlichen Körpers

Spätestens bis zum neunten Lebensjahr werden die Beine gerade. Ist dies nicht der Fall, muss mithilfe einer Wachstumslenkung die Beinachse begradigt werden. Andernfalls ist die einseitige Abnutzung des Kniegelenkes – die Arthrose – vorprogrammiert.
Während des schnellen Wachstums in der Pubertät kann es zu Überlastungserscheinungen kommen, etwa zu Beschwerden am Ansatz des Kniescheibenbandes am Unterschenkelkopf. Nie sollte man diese als „Wachstumsschmerz“ abtun! Wachstum schmerzt nicht. Vielmehr geht es darum, bei gesicherter Diagnose gezielt zu entlasten oder auch zu trainieren. Junge Frauen können Beschwerden haben, deren Ursachen an der Kniescheibe und der Oberschenkelmuskulatur zu finden sind. In den meisten Fällen hilft ein gezieltes Muskeltraining, um die Führung der Kniescheibe zu verbessern und die Balance wiederherzustellen.
Bei Unfällen sind Meniskusverletzungen und Kreuzbandrisse allgemein bekannt. Mit einer Arthroskopie kann heute schonend operiert werden, um diese Verletzungen zu beheben und Folgeschäden zu vermeiden. Bei Knorpelverletzungen muss alles getan werden, um die normalen Verhältnisse wiederherzustellen und einen ansonsten zwangsläufig eintretenden Verschleiß, die Arthrose, zu vermeiden. Heute ist dies bis etwa zum 45. Lebensjahr mit Knorpeltransplantationen in idealer Weise möglich.
Liegt eine Arthrose vor, muss sorgsam abgewogen werden, welche Therapiemöglichkeit gewählt wird. Vieles kann der Patient selbst tun, insbesondere mit Übungen und Verhaltensmaßnahmen, der Knieschule. Wenn der Gelenkverschleiß sehr weit fortgeschritten ist, kann ein Kunstgelenk Schmerzfreiheit und neue Beweglichkeit bringen.