Altern - Leistungsfähigkeit, körperliche Aktivität

Diese Frage stellen sich Millionen: Warum bleiben manche Menschen länger gesund und warum werden manche Menschen älter als andere?
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Die Antwort darauf haben Wissenschaftler längst gefunden: Die Gene alleine sind es nicht, die unser Schicksal in der Hand halten. Vielmehr hängt es vom Lebensstil ab, wie gesund wir sind und wie alt wir werden. Erstmals in der Geschichte der Menschheit ist es möglich, jedem Lebensabschnitt ein paar gesunde Jahre hinzuzufügen. Unser wahres Alter steht zwar fest, doch an unserer biologischen Uhr können wir ordentlich drehen, so dass wir uns deutlich jünger fühlen. Anti-Aging-Empfehlungen gibt es zuhauf, wissenschaftlich gesichert ist aber nur eines: Nur mit einer überdurchschnittlichen muskulären und geistigen Aktivität gelingt es wirklich, gesund und fit zu bleiben.

Und dazu bedarf es keiner herkulesartigen Anstrengungen. Jeder kann beispielsweise den alterungsbedingten Verlusten der koordinativen Leistungsfähigkeit durch einfache Übungen ein Schnippchen schlagen: Es reicht schon aus, mehrmals täglich über einen schmalen Gehstreifen zu balancieren. Sehr gut ist auch, Treppen mit einem vollen Wasserglas herauf- und hinunterzugehen – natürlich ohne etwas zu verschütten. Oder statt im Sitzen zieht man sich morgens und abends im Stehen an und aus.

Die Skelettmuskulatur muss sich ab dem 50. Lebensjahr nicht verringern!

Viele dürfte es zudem freuen, dass sich auch der natürliche Abbau der Skelettmuskulatur ab dem 50. Lebensjahr aufhalten lässt. Denn wir wissen heute, dass Muskeln sich bis ins höchste Alter trainieren lassen. Das Plus an Muskeln ist dabei nicht nur gesund und sieht gut aus, die Kraftpakete sorgen auch für eine Stabilisierung des Gleichgewichtssinnes. Im Alter vermehrt auftretende Schwindelanfälle können so vermieden werden. Natürlich profitieren auch Knochen, Gelenke, Sehnen und Bänder von einem regelmäßigen Muskeltraining. Allerdings: Ein ausschließlich statisches Krafttraining, also beispielsweise Halteübungen, haben keine wünschenswerten Einflüsse auf das Herz-Kreislauf-Training. Und auch ein dynamisches Krafttraining kann ein Ausdauertraining nicht ersetzen.

Nur regelmäßiges Radeln, Joggen oder Walken macht aus dem Herzen eine leistungsfähige Pumpe und aus dem Blut einen sauerstoffreichen Hochleistungssaft. Hinzu kommen elastische Gefäße und ein besser funktionierender Stoffwechsel. Nicht zu vergessen, die positiven Auswirkungen auf die Denkzentrale. Jüngste Gehirnforschungen zeigen, dass körperliche Bewegung das Gehirn regional deutlich besser durchblutet. Außerdem kommt es zu einer vermehrten Ausschüttung von Nervenwachstumsfaktoren, einer Neubildung von Neuronen und einer Steigerung der Kapillarisierung. Das Gehirn profitiert also ähnlich wie die Muskulatur.

Ideal ist es, sich dreimal wöchentlich mindestens 30 Minuten sportlich zu bewegen. Das kann zügiges Gehen oder Wandern, langsames Laufen, flottes Radfahren, moderates Schwimmen oder Skilanglauf sein. Sehr gut ist auch Bergwandern, wenn es denn örtlich möglich ist. Personen unter 60 Jahren sollten so mindestens 1.500, besser 2.000 Kalorien pro Woche zusätzlich verbrauchen. Die Belastungsintensität richtet sich bei gesunden Menschen nach folgender Faustregel: 180 minus Lebensalter in Jahren = Pulsfrequenz im Training. Ganz wichtig darüber hinaus sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, am besten ein- oder zweimal jährlich. Blutdruck und Blutzucker, Cholesterin- und Insulinspiegel sowie Triglyceride – jeder sollte diese Werte kennen und wenn nötig, Medikamente einnehmen. Und nicht zuletzt ist es natürlich unabdingbar, auf sein Gewicht zu achten.

Fazit: „Gäbe es eine Pille, die alle genannten Effekte in sich vereinigen würde – sie würde zweifellos das Medikament des Jahrhunderts genannt. Leider steht der Anwendung das physikalische Gesetz der Trägheit entgegen“, so Professor Hollmann.

Quelle: Aktion Gesunder Rücken e. V. - AGR-Magazin Ausgabe 31

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