Hüftdeformitäten
Unter Deformitäten der Hüfte versteht man angeborene oder erworbene Fehlbildungen im Bereich der Hüftgelenkspfanne, des Hüftkopfes oder beider Bereiche des Hüftgelenkes. Die Hüftgelenksdysplasie ist dabei eine der am häufigsten auftretenden Hüftgelenksdeformitäten.

Dabei handelt es sich um eine angeborene Fehlbildung der Hüftgelenkspfanne, die im schwersten Fall auch zu einer Hüftgelenksluxation führen kann (siehe auch Hüftdysplasie und Hüftluxation).
Durch eine Ultraschalluntersuchung der Hüftgelenke unmittelbar nach der Geburt (vierte bis sechste Lebenswoche) kann eine Hüftgelenksdysplasie erkannt und entsprechend frühzeitig, in der Regel konservativ, mit einer Spreizhose behandelt werden. In schweren Fällen mit einer Hüftgelenkluxation muss auch im Säuglingsalter operiert werden.
Bleibt die Hüftgelenksdysplasie unbehandelt, kommt es bereits in jungen Jahren zur Ausbildung einer Hüftarthrose. Hierbei wird das Gelenk auf Dauer so stark geschädigt, dass in vielen Fällen die frühzeitige Operation mit einem künstlichen Hüftgelenk (Hüftprothese / Totale Endoprothese, TEP) erforderlich ist.
Eine weitere häufig auftretende Hüftdeformität ist der Morbus Perthes, eine Durchblutungsstörung des Hüftkopfes im Kindesalter, die unbehandelt zu einer massiven Deformierung des Hüftkopfes führt.
Ziel ist es, durch konservative Maßnahmen eine Entlastung des Hüftkopfes zu erreichen. Häufig sind aber operative Korrekturmaßnahmen zur Entlastung des Hüftkopfes erforderlich, da ein unbehandelter Morbus Perthes oft zu einer eingeschränkten Lebensqualität führt und in zahlreichen Fällen die frühzeitige Implantation eines künstlichen Hüftgelenkes erforderlich macht.
Weitere häufige Hüftdeformitäten sind die Coxa valga congenita. Dabei handelt es sich um eine angeborene Steilstellung des Schenkelhalses. Im Laufe des Lebens kann es dabei unter Umständen zu einer kompletten Hüftgelenksluxation kommen.
Bei der Coxa vara congenita ist der Schenkelhalswinkel zu klein. Es besteht dabei eine Beinverkürzung.
Bei beiden Deformitäten können durch operative Korrekturen Spätfolgen wie Hüftgelenkluxation und Hüftgelenkarthrose vermieden werden.